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Wildtiere werden beim „Quiz der Tiere“ in der ARD vorgeführt – am Donnerstag geht’s im Weihnachtsspecial um das große Thema „Arktis“. Tierschützer sprechen der Sendung allerdings ihren pädagogischen Wert ab.
Das „böse, böse, böse Krokodil“ wie Frank Elstner mit furchterregter, sich leicht überschlagender Stimme verkündete, wurde ins Studio getragen. Wie ein Schoßhündchen kuschelte sich Alligator „Giorgio“ auf dem Arm seines „Herrchens“. In einem weiteren „unglaublichen Quiz der Tiere“ führte Tiertrainer Joe Bodemann seinen weißen Tiger „Elvis“ an der Leine durchs Studio. Am Donnerstag, beim großen Weihnachtsspecial der Show, geht’s um das große Thema „Arktis“. Aufmarschieren für die Gäste sollen unter anderem Polarwölfe, Pinguine und Rentiere.
„Prinzipiell begrüßen wir es, dass Tiere zur Primetime ein Thema im Fernsehen sind, denn es gibt in der Tat viel „unglaublich spannendes in der Tierwelt“, sagt Dagmar Andres-Brümmer von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Denn „je mehr Wissen und Verständnis über Tiere da ist, umso mehr werden Menschen auch bereit sein, sich für den Schutz von Arten einzusetzen“.
Soweit das Positive. Negativ hingegen bewerten Tierschützer den Auftritt von Wildtieren. „Bereits für die meisten mit Menschen vertrauten Haustiere ist die Situation im Studio mit der Hitze der Lampen ein gewisser Stress, für Wildtiere noch viel mehr“, erläutert Andres-Brümmer. Selbst wenn es sich um Tiere handeln sollte, die normalerweise in Gehegen leben, sei der Transport und die Studiosituation sehr belastend für das jeweilige Tier. „Genau aus diesem Grund lehnen es beispielsweise der Zoo Frankfurt und viele andere verantwortungsbewusste Zoos ab, Wildtiere für Studioauftritte zur Verfügung zu stellen“, sagt Andres-Brümmer.
Meist aus Tierschulen
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Auch wenn in der Sendung „faszinierende“ Details zu den verschiedenen Tierarten geklärt werden sollten, so ist die Show aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes nicht dazu geeignet, den Menschen und insbesondere Kindern und Jugendlichen echtes Wissen über die artgerechten Bedürfnisse von Wildtieren nahe zu bringen. „Es wird eher der Eindruck vermittelt, dass zum Beispiel Zoos und Zirkusse oder das Zuhause von Menschen die natürlichen Lebensräume der vorgestellten Tiere sind und es den Tieren dort gut geht“, erläutert Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes. Die Untermalung der Beiträge mit witzigen Kommentaren festige diesen Eindruck bei den Zuschauern noch zusätzlich. Ein pädagogischer Wert sei nicht erkennbar, obwohl gerade ein öffentlich-rechtlicher Sender wie die ARD dazu einen klaren Auftrag habe, urteilt Schröder.
„Unsere Tiere stammen meist aus Tierschulen oder sie wurden mit der Hand aufgezogen worden, so auch der Polarwolf“ , erklärte Regina Brune von der Produktionsfirma. Das Tier-Quiz wird übrigen von Günther Jauchs Firma „I&U“ hergestellt.
- Donnerstag, 9. Dezember, ARD, 20.15 Uhr