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Frank Plasberg wird 100. Nein, Moment! „Hart aber fair“ wird heute zum 100. Mal in der ARD ausgestrahlt! Herzlichen Glückwunsch! Ein Grund, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Zum 100. Feiertag kommt doch eigentlich der Bürgermeister und gratuliert. Die 100. Sendung „Hart aber fair“ im Ersten wäre doch ein solcher Anlass. Aber ob Herr Wowereit aus Berlin oder Jürgen Roters aus Köln Zeit für solche Besuche haben?

Vielleicht kommt aber auch Beate Wilding. „Herzlichen Glückwunsch, Herr Plasberg“, würde sie sagen – und ihm einen dicken Blumenstrauß überreichen. Mit Nelken und Gerbera vielleicht. „Wir sind froh, dass eine solche Berühmtheit Kind unserer schönen Stadt Remscheid ist“, könnte die Oberbürgermeisterin sagen.

„100 Mal, das ist ja schon eine sehr lange Zeit..“

Glückwunsch, Herr Plasberg! (Quelle: ddp)
Glückwunsch, Herr Plasberg! (Quelle: ddp) © ddp/Roland Magunia

Und dann würden die Journalisten vom Remscheider General-Anzeiger vorbei kommen. „Was haben Sie denn so alles erlebt? 100 Mal, das ist ja schon eine sehr lange Zeit“, würden sie fragen. Und dann würde der Fernseh-Moderator in alten Zeiten schwelgen.

Wie er im Mai 2007 mit Ex-VW-Vorstand Klaus Kocks über „Die gedopte Gesellschaft“ plauderte (Kocks sollte ein gern gesehener Gast bei „Hart aber fair“ bleiben), wie er sich Ende 2008 tierisch über seinen Bambi gefreut hat oder wie Hannelore Kraft und Norbert Röttgen in seiner Sendung den NRW-Wahlkampf auch nach der Wahl fortführten. „Das waren noch Zeiten“, würde er vielleicht sagen. „Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit.“

Wahrscheinlich wird er nicht gerade erwähnen, wie ihm Schleichwerbung vorgeworfen wurde und er nur ganz knapp die heftige Kritik abwenden konnte oder wie das Casting seiner Studiogäste kritisiert wurde. „Uiuiui“, würde er vielleicht sagen und kurz auflachen. „Da reden wir wohl besser nicht von.“ Eine wegwerfende Bewegung mit der Hand wäre möglich.

Asbach uralt, die echten

Und dann würde ihm per Einspieler im Fernsehen (aufgezeichnet auf DVD) sein Programmchef Pralinen überreichen. Asbach uralt, die echten. Und es würde kurz in einer Reportage erklärt, wie die Weinbrand-Pralinen hergestellt werden. Samt Straßenumfrage natürlich, welche Traditionen innerhalb von Familien mit den gefüllten Schoko-Dingern zusammen hängen.

Naja, und abends steht natürlich noch die Party an. Dazu könnte er einladen: seine Tochter und seinen Sohn, Weggefährten, Kollegen. Aber nein, er hat an seinem Ehrentage noch mehr vor. Bundesumweltminister Norbert Röttgen, RWE-Berater Wolfgang Clement, die Grüne Renate Künast und Frank Schätzing, den Autor von „Der Schwarm“, hat er in sein Studio geladen. Und Thema ist nicht etwa der Jubiläumstag, sondern „Der Atom-Showdown - wer siegt im Kampf um Energie und Macht?“ Eine energiegeladene Diskussion dürfte das werden. Keine betuliche Feier. Ohne Pralinen. Schade.

„Hart aber fair“, die 100. Ausgabe im Ersten am Mittwoch, 25. August, um 21.45 Uhr, Thema: „Der Atom-Showdown - wer siegt im Kampf um Energie und Macht?“ Ein Bericht auf DerWesten folgt.