Essen. .

Marie-Luise Marjan feiert am Montag ihren 70. Geburtstag. Seit 25 Jahren spielt sie jetzt die „Mutter Beimer“ in der „Lindenstraße“ - und hat sich die legitime Nachfolge von Inge Meysel als Mutter der Nation redlich verdient.

Die legitime Nachfolge von Inge Meysel hat sie sich redlich verdient: Seit 25 Jahren arbeitet sich Marie-Luise Marjan an der Mutter Beimer in der Lindenstraße ab. Inzwischen ist die kinderlose Frau zum Synonym der Mutter der Nation geworden. Heute feiert sie ihren 70. Geburtstag.

Mit dem Team der ältesten deutschen Soap, das für sie schon lange zur Ersatz-Familie geworden ist, und einem neuen Bruder, dem fünf Jahre jüngeren Günter Grimm, den sie erst vor drei Jahren kennengelernt hat. Die ARD-Dokumentationsreihe „Das Geheimnis meiner Familie“ hatte den Halbbruder nebst einigen Cousins und Cousinen aufgespürt.

Mit der neuen Familie sei eine gewisse Realität in ihr Leben gekommen, sagte sie mal. Man müsse nun anfangen, diese Familie zu beleben. Wie Mutter Beimer sich das konkret vorstellt, verrät sie auch: „Es ist durchaus möglich, dass mein Halbbruder einmal in der Serie mitspielt. Als Bayer passt er doch wie gespuckt da rein.“

1940 in Essen geboren, in Hattingen aufgewachsen

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Von DerWesten

Die 1940 in Essen geborene Marlies Wienkötter war nach der Geburt sofort zur Adoption freigegeben worden. Nach einem kurzen Aufenthalt im Waisenhaus kam sie zu ihren späteren Adoptionseltern in Hattingen.

Dass sie ein Adoptivkind ist, erfuhr sie von einer Mitschülerin. „Papa nicht Papa? Mama nicht Mama? Und eine Wildfremde meine Mutter? Jeder, der ein Erdbeben mitgemacht hat, kann nachempfinden, was in mir vorging“, erklärte sie in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Dieses Erlebnis habe sie vorsichtig gemacht, sagt sie. Marie-Luise Marjan hat nie geheiratet. Eine 25-jährige Beziehung im realen Leben endete genau wie die fiktive zu Hänschen in der Lindenstraße. Treu ist sie sich selber immer geblieben. Die an der Hamburger Hochschule ausgebildete Schauspielerin arbeitete bis zu ihrem Fernseh-Engagement an zahlreichen Bühnen der Republik. Unter anderem von 1967 bis 1979 am Bochumer Schauspielhaus. Dort spielte sie in Inszenierungen von Peter Zadek, Hans Neuenfels und Jürgen Flimm.

„Ein Ei für Paraguay“ bei Facebook

Seit Jahren setzt sie sich für Kinder in Schwellenländern ein, hat Patenschaften übernommen. Pünktlich zu ihrem Geburtstag hat sie die „Marie-Luise-Marjan-Stiftung“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Ein Ei für Paraguay“ fordert Marjan zum Beispiel bei Facebook Menschen auf, mit einer Spende das Kinderhilfswerk Plan International zu unterstützen.

Die dritte große Konstante in ihrem Leben scheint die „Lindenstraße“ zu sein. Denn auch nach 25 Jahren denkt sie nicht ans Aufhören. Sie schließt nicht aus, noch einmal 25 Jahre dranzuhängen.