Marie-Luise Marjan bummelte über den Weihnachtsmarkt ihrer Heimatstadt Hattingen.

Beinahe unbemerkt hat sie es geschafft: Im blauen Mantel und mit weißem Hut, den Fahrer im Anzug im Schlepptau, ist Marie-Luise Marjan auf dem Weihnachtsmarkt aufgetaucht. Doch nur zum Vergnügen ist die Schauspielerin (Mutter Beimer in der „Lindenstraße”) nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. In einer Kneipe am Kirchplatz wartet schon ein Kamerateam des WDR. Angesagt sind Aufnahmen für „Wunderschön! Weihnachten in NRW”.

Bevor es jedoch los geht, müssen die Fernsehleute erst mal planen und organisieren. Zeit für den Lindenstraßen-Star, mit einem alten Bekannten ein Pläuschchen zu halten. Peter Daube, der Sohn ihres Musiklehrers, ist gekommen. „Sein Vater hat mich damals im Gymnasium auf die Bühne geholt und mein Interesse an der Schauspielerei geweckt”, erinnert sich Marie-Luise Marjan – und bekommt Lob von Peter Daube: „Sie hat damals die Hexe in Hänsel und Gretel gespielt und teilweise Szenenapplaus bekommen. Das war einmalig”, schwärmt er. „Und damals war ich erst zwölf”, wirft Marjan ein. Dann geht es um alte Schulfreunde, die beide kennen. Daube erzählt ihr, dass er eine Bekannte noch auf den Weihnachtsmarkt locken wollte. „Aber die muss leider noch in ihrer Praxis arbeiten”, erzählt er.

Viel Zeit zum Plaudern bleibt jedoch nicht, die Arbeit ruft. Der Tonmann bringt das Mikro an, eine Maskenbildnerin ist zur Stelle. „Ich freue mich immer wieder, wenn ich nach Hattingen komme”, erzählt Marie-Luise Marjan währenddessen. „Ich bin ja immer mal wieder hier, um Freunde zu besuchen. Auch das Grab der Eltern ist hier und muss gepflegt werden.” Besonders angetan hat es ihr der Kirchplatz – gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit: „Es ist nicht so trubelig, richtig gemütlich und entspannend. Das ist für mich die gute Stube Hattingens.”

Dann soll es weitergehen. Redakteur und Regisseurin sind sich einig. Aber es fehlt noch ein Stehtisch. Kein Problem, es gibt ja genug Gaststätten und Kneipen. Zum Beispiel „Ralfs”: Dessen Inhaber Ralf Eggert ist ganz nebenbei ein „riesengroßer Lindenstraßen-Fan, jeden Sonntag schaue ich mir das an”, erzählt er. Keine Frage, dass er einen Tisch zur Verfügung stellt und ganz nebenbei noch ein paar Worte mit Marie-Luise Marjan wechseln kann: „Eine richtig nette Frau. Das hat mich sehr gefreut.”

Mittlerweile hat das Kamerateam unter den Weihnachtsmarktbesuchern für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Menschentraube rund um den Drehort in der Nähe der Kirchenpforte wird größer und größer. „Ist das nicht die aus der Lindenstraße”, flüstern einige. „Geh' doch mal hin”, raunt eine ältere Dame ihrer Freundin zu. Doch Autogramme geben muss ein anderer: Moderator Stefan Pinnow. Den kennen vor allem die Jüngeren aus dem „Disney-Club”. Und so muss er sich schnell einen Stift organisieren, damit er die Wünsche der kleinen Fans auch erfüllen kann.

Beim Dreh selbst beantwortet Marie-Luise Marjan Fragen rund um Weihnachten, vor allem, wie es in Kindertagen in Hattingen war. Für Umstehende ist das Gespräch – leider – nur schwer zu verstehen. Nach Drehschluss geht es für Marie-Luise Marjan aber nicht zurück nach Köln, wo sie arbeitet, oder nach Hamburg, wo sie lebt: „Wir fahren zur Burg Blankenstein und werden noch einen gemütlichen Abend haben”, verrät Peter Daube.