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Noch ist Steffen Seibert ein Mainzelmann. Doch bereits Mitte nächster Woche ist seine Aufgabe als „heute“-Sprecher ein Job von gestern. Der künftige Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird von gleich zwei Kollegen beerbt: US-Korrespondent Matthias Fornoff wird das männliche Gesicht von „heute“, und ZDF-Talkerin Maybrit Illner übernimmt Seiberts Sonderaufgaben im „heute-journal“.
Senderchef Markus Schächter frohlockte: „Mit Maybrit Illner und Matthias Fornoff haben wir zwei Top-Journalisten für zwei Top-Jobs.“
Maybrit Illner muss dem Publikum nicht vorgestellt werden. Sie ist der TV-Nation bestens bekannt als Politik-Talkerin des ZDF, die allein gegen eine Armada von ARD-Kollegen kämpft – eine Armada, die im nächsten Jahr durch den Neuzugang Günther Jauch noch größer und, vermutlich, auch noch mächtiger wird. Der donnerstägliche Talk „Maybrit Illner“ bleibt der schlagfertigen Schnelldenkerin auch künftig erhalten.
Ihren ersten „heute journal“-Einsatz hat Illner bereits am 4. September
Ab September ist die 45-jährige Berlinerin überdies im „heute-journal“ die Frau für alle Fälle – neben den Stamm-Moderatoren Claus Kleber und Marietta Slomka. Ihren ersten Einsatz hat Illner bereits am 4. September. Im nächsten Monat sind es vier, pro Jahr sollen es 40 Auftritte in dem angesehenen Nachrichten-Magazin sein. Illner soll nach dem Willen von ZDF-Chefredakteur Peter Frey „vor allem mit ihren Interviews Akzente setzen“.
Matthias Fornoff wiederum ist bisher eher den nachrichtensüchtigen Intensiv-Zuschauern bekannt. Der 47-Jährige arbeitete sich auf dem klassischen Weg nach oben. Er studierte Geschichte, Politische Wissenschaft und Slawistik. Der ehemalige ZDF-Volontär war beim Oder-Hochwasser 1997 der Deichgraf unter den Live-Reportern. Vom Landesstudio Berlin wechselte er in die Senderzentrale am Mainzer Lerchenberg. Dort wirkte Fornoff in der Politikredaktion, als Chef vom Dienst, abseits der Kamera. Vor der Kamera steht er seit Mai 2007 wieder – als Chef des ZDF-Studios Washington.
„Besondere Kompetenz in Sachen Globalisierung“
Wenn er vom Delaware zurück an den Rhein wechselt, präsentiert er die Nachrichten im Wechsel mit Petra Gerster. Weltbürger Fornoff soll vor allem seine internationale Erfahrung ausspielen. ZDF-Chefredakteur Frey sieht „eine besondere Kompetenz in Sachen Globalisierung, Bewältigung der Finanzkrise und transatlantisches Verhältnis“.
Matthias Fornoff sagte über seine neue Rolle: „Meine Rolle in dem Format muss ich erst noch entwickeln und finden. Ich glaube, dass ich anders wahrgenommen werde als Steffen Seibert, der als journalistischer Profi und mit seiner gewinnenden Art einen sehr guten Job gemacht hat. Ein bisschen Charme möchte ich schon auch gerne mit einbringen. Die Zuschauer sollen sich auch weiterhin wohl fühlen können in der heute-Sendung.“
Sein Konzept umriss Fornoff so: „Nachrichten sollten mehr sein als eine Aneinanderreihung von Katastrophen.“