Essen. Oliver Pocher bot in der Premiere seiner Late-Night-Show beim Sender Sat.1 nichts Überraschendes. Ein altbekanntes Format mit einem auch nicht mehr neuem Gesicht und den üblichen flachen Witzen.

Ein altbekanntes Format in einer typischen Kulisse mit Beiträgen und Witzen, die nicht überraschen: „Die Oliver Pocher Show“ präsentierte sich in ihrer ersten Sendung austauschbar. In dem Versuchm, sich in dem Segment „Post von Pocher“ selbst aufs Korn zu nehmen, brachte der frisch gebackene Late-Night-Talker es auf den Punkt: „An die Kritiker der ersten Sendung. Bisher ist die Sendung Riesenschrott. Nicht lustig, billigste politische Einspieler und der Vater ekelhaft vorgeführt. Zudem in den Mazen billigste rassistische Gags gegen Sara Nuru. Da wird sie sich, wenn sie es sieht, aber schwarz ärgern.“ Die neue Show im Sat. 1-Fernsehen ist im Großen und Ganzen langweilig.

Pochers Nervosität lenkte immerhin von flachen Witzen ab

Pocher wirkte zu Beginn der Show nervös. Der sonst schlagfertige Entertainer füllte seine Sätze immer wieder mit einem „Ähm“ und verhaspelte sich mehrfach. Sehr auffällig blickte er auf die ihm offenbar neben der Kamera hingehaltenen Stichworte (oder gar ganzen Sätze). Der verkrampfte Start lenkte von den Pointen ab, was wiederum ganz gut war, denn die flachen Witze hatten eine Haltbarkeitsdauer von wenigen Sekunden. Wie echt das im Fernsehen zu hörende Lachen wirklich war, sei dahin gestellt.

Passabel war ein Einspieler, in dem Oliver Pocher mit einem Mikrophon auf die Menschheit losgelassen wird. Nämlich beim Oktoberfest. „Wo sind denn die ganzen Asis? Die sind doch normalerweise beim Auto-Scooter“, fragte der 31-Jährige die Verkäuferin. Die Gesprächspartnerin antwortete ganz trocken: „Die kommen abends“.

Humor im Stil von Silvio Berlusconi und Werbung für Kerner

Mit seinem Vater Gert besuchte Pocher den „Deutschen Fernsehpreis“ und führte den Papa „in die Gesellschaft ein“. Hier kam es auch zum Treffen mit Topmodel Sara. Der Komiker tat so, als ob das Model seine besser Hälfte Sandy Meyer-Wölden sei: „Sandy war im Solarium“, entwickelte Pocher Humor im Stile von Silvio Berlusconi, der einst Barak Obama als „abbronzato“ – gebräunt – bezeichnete.

Überflüssig war das Gespräch mit Pochers erstem Gast: Johannes B. Kerner. Es schien, als sollte dieses Segment lediglich für Kerners neue Show auf dem Sender werben. Und für eine Schwangerschaftsshow bei Sat. 1, in der angeblich 100 Paare zugleich ihren Schwangerschaftstest in das Urin halten. Perfekt einstudiert sagte Kerner, diese Szene „zeigen die nicht. Ist so ein Gefühl“. Und prompt schalten wieder ein paar Neugierige mehr ein. Vielleicht zeigen sie es ja doch…

Höhepunkt? Eindeutig Shakira

Höhepunkt der Oliver Pocher Show war eindeutig Shakira. Sat. 1 hat vermutlich tief in die Tasche gegriffen, um einen großen Star in die erste Sendung zu locken. Charmant und natürlich ging die Kolumbianerin mit den Blödeleien Pochers um, ließ sich nicht weiter aus der Reserve locken, als sie wirklich wollte. Leider zu Playback sang sie ihre neue Single „She Wolf“. Dafür verzückte sie dabei das Publikum mit ihrem Hüftschwung. Abschließend trat Pocher in dem Kostüm auf, das Shakira in dem Video zu dem Lied trägt. Halbnackt und auf seine blond behaarten Beine deutend zeigte der Hannoveraner dem Stargast, wie „She Wolf“ in Deutschland aussieht.