Berlin. Kandidatin Malou Lovis Kreyelkamp gewinnt „The Voice of Germany“ und Giovanni Zarrella verliert beim Finale eine Wette – mit Folgen.
„Wenn ihr das Ding hier gewinnt, dann lass ich mich von Bill tätowieren!“, hatte Coach Giovanni Zarrella zu Beginn der Staffel von „The Voice of Germany“ angekündigt. Und da Wettschulden Ehrenschulden sind, wird sich der 45-Jährige sicherlich nicht zieren – auch wenn Bill im Finale offenbart, dass er zwar eine Tätowiermaschine, aber gar keine Erfahrung damit hat. Denn: Das Team von Bill und Tom Kaulitz, Team Toll, heimst am Freitagabend den Sieg ein. Malou Lovis Kreyelkamp ist „The Voice of Germany“ 2023.
Unerwartet ist dieser Sieg nicht. Schon in den Vorrunden überzeugte die 24-Jährige mit so feinfühligen, künstlerischen Interpretationen, machte sich die Songs immer wieder zu eigen und setzte sich damit klar von den anderen Teilnehmenden ab. Das stellt auch Ronan Keating nach der Performance ihrer ersten eigenen Single, „Glacier Rivers“, fest: „So ein Talent sieht man selten. Du bist eine Bedrohung für uns!“
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„The Voice“: Malou Lovis Kreyelkamp gewinnt mit Song über Outing
Und auch der Song ist etwas Besonderes: Er handelt von einem persönlichen Thema. „In dem Song geht es ein bisschen um mein Outing“, erzählt sie. „I wanna be bold enough to swim in glacier rivers, I wanna be good enough to wake up next to her, I wish I was strong enough to overcome my fear of loving you”, singt Malou Lovis Kreyelkamp etwa im Chorus.
Bereits mit acht Jahren habe sie in ihr Tagebuch geschrieben, dass sie in eine Frau verliebt ist. Der Song „ist ein bisschen an die jüngere Malou, so von wegen: Ey, alles easy, das passt schon! Egal, was die anderen Personen darüber denken.“ Vielleicht sehe das ja eine Person und denke sich: ‚Danke, dass du darüber erzählst!‘“
Ihre Coaches gehören auf jeden Fall dazu: „Ich glaube, dass ganz viele junge Menschen so einen Song gerade brauchen. Ich finde, das ist eine wahnsinnig wichtige Message“, sagt Bill Kaulitz. Es bedeute ihm viel, dass sein Teammitglied solch einen Song veröffentlicht. Schließlich wurde auch über seine Sexualität immer wieder spekuliert. Bis er gegenüber RTL sagte: „Ich war verliebt in einen Mann, ich war verliebt in eine Frau. Ich hab’ das beides gehabt. Und ich weiß, wie sich das anfühlt und ich weiß, wie anders das im Leben immer kommt.“ Deswegen hätte er gerne, dass eine neue Schublade erfunden wird – „oder wir einfach alle abschaffen.“
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Grüße von Mickie Krause an „The Voice“-Gewinnerin
Auch die anderen Coaches sind nach dem Auftritt begeistert: „Ich hab‘ dich noch nie so leuchten gesehen!“, sagt Shirin David. Sie habe gespürt, dass Malou das Thema sehr wichtig ist. „Danke, dass du ein bisschen von dir erzählt hast!“ Giovanni Zarrella bietet hingegen direkt seinen Support an, sollten Bill und Tom mal keine Zeit für sie finden. „Ach, und von Mickie Krause soll ich dich grüßen. Ihr kommt ja aus demselben Dorf“, schließt Moderator Thore Schölermann noch an.
Neben Malou Lovis Kreyelkamp traten Joy Esquivias (Team Shirin), Egon Herrnleben und Emely Myles (Team Ronan) sowie Desirey Sarpong Agyemang (Team Giovanni) am Freitagabend um den Titel an. Abgesehen von der Performance ihrer eigenen Singles und einem gemeinsamen Auftritt mit Ex-Coach Rea Garvey durften sie zum „Star“-Duett antreten. Emely wurde dabei begleitet von Joy Denalane – ihr Team-Kollege Egon von den Giant Rooks. Malou stand gemeinsam mit „The Voice Evergreen“ James Blunt auf der Bühne, während Desirey sich über Nico Santos und Joy über Emeli Sandé als Duettpartner freuen durften.
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Plattenvertrag und Auto für „The Voice“-Siegerin
Nach der Abstimmung durch die Zuschauenden und dem Kandidaten-Aufruf für die kommende Staffel ergab sich eine klare Rangfolge: Nach der Siegerin folgt Desirey Sarpong Agyemang auf dem zweiten Platz, Egon Herrnleben auf dem dritten sowie Joy Esquivias auf dem vierten und Emely Myles auf dem fünften Platz.
Abgesehen von dem Titel wird die Siegerin auch um ein Auto reicher sein und zudem einen Plattenvertrag beim Label „Embassy of Music“ unterschreiben. In den Vorjahren war dieser noch bei „Universal Music“. Ob die neue Zusammenarbeit erfolgsversprechender ist als die der Vorjahre, bleibt abzuwarten.
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