Berlin. „Unmöglich!“: Krise bei den „Voice“-Coaches am Freitagabend. Auf dem Weg ins Halbfinale fliegen bei Bill und Tom Kaulitz die Fetzen.

„Der erste Act muss knallen“, kündigt Shirin David ihr Teammitglied an diesem Freitagabend bei „The Voice of Germany“ (TVOG) an. Dafür wählt sie Danilo Timm. Mit lila Glitzer-Fransen-Outfit und zarter Stimme performt er den Billie-Eilish-Song „Ocean Eyes“. „Drei Oktaven, das ist unglaublich“, entfährt es Ronan Keating da noch begeistert. Was er noch nicht weiß: An diesem Abend knallt es tatsächlich. Und zwar zwischen den Coaches!

Was früher einmal die „Sing-Offs“ waren, sind 2023 die „Teamfights“. Gesungen wird um die sogenannten „Hot Seats“: zwölf gibt es, 36 Talente treten an. Das bedeutet, dass die Coaches taktisch vorgehen müssen: Wen lassen sie zuerst performen? Wen zuletzt? Außerdem entscheiden sie gemeinsam mit ihren Talenten, gegen wen sie antreten wollen. Per Voting entscheiden Zuschauende im Studio, wer weiterkommt. Das bedeutet: Theoretisch ist es möglich, dass ein Coach all seine Talente verliert – oder ein gesamtes Team es in die nächste Runde schafft.

Von Langeweile zu Krimi-Vibes bei „The Voice“

Während die Kandidatinnen und Kandidaten noch mehr Druck ausgesetzt sind, hat das neue Konzept für die Zuschauenden nur Vorteile: War die dritte Runde bei „The Voice“ sonst eher langatmig und wirkte überflüssig, gleicht sie nun einem Krimi. Denn die Nerven liegen bei Giovanni Zarrella (45), Shirin David (28), Bill und Tom Kaulitz (34) sowie Ronan Keating (46) eindeutig blank.

So reagieren etwa Bill und Tom immer wieder eingeschnappt auf die Herausforderungen der Kontrahenten. „Das macht keinen Sinn“, schimpfen sie Giovanni, als dieser sein Talent Sorlo Hoffmann schickt, um gegen Malou Lovis Kreyelkamp anzutreten. „Du bist richtig angepisst, oder?“, fragt Moderator Thore Schölermann bei Bill nach. „Ja! Ich hätte ein anderes Battle ausgewählt“, bestätigt Bill. Zu schade sei der Verlust eins der beiden Talente.

Denn eins wird schnell klar: Malou Lovis Kreyelkamp ist auf jeden Fall eine Aspirantin für den Titel „The Voice of Germany“. Mit „Don‘t Watch Me Cry“ von Jorja Smith überzeugt sie auf ganzer Linie. Unaufgeregt, ehrlich und sensibel stimmt sie jeden einzelnen Ton an. Es klingt, als würde sie eine Geschichte erzählen und markiert einen krassen Kontrast zur sonst sehr aufgeladenen Atmosphäre. „Es kann nur ein ungerechter Kampf werden, wenn man auf das Niveau kommt“, resümiert Ronan, während Giovanni stichelt: „Sie macht den Song einfach zu ihrem eigenen. Da muss man nicht besonders gut als Coach sein.“

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Bill Kaulitz: „Unmöglich ist das“

Als Ronan ein weiteres Mal Bill und Toms Teammitglieder herausfordert, verfinstern sich die Minen der beiden. „Unmöglich ist das. Unmöglich!“, schimpft Bill. Mit „Skyscraper“ soll Susan Albers Metaler Niclas „Fischi“ (22) von dem „Hot Seat“ kicken. Ein Versuch, der scheitert und Folgen hat.

Denn aus Ronans Team haben es nur zwei Talente ins Halbfinale geschafft: Emely Myles und Egon Herrnleben. „Ich muss nach vorne schauen, ich habe zwei tolle Sänger. Und es braucht nur einen, um zu gewinnen“, gibt er sich ähnlich kampfeslustig wie Giovanni, der mit einer Kandidatin antritt: Desirey Sarpong Agyemang. „Ich finde es irgendwie auch schön, der Underdog zu sein. Das ist die Geschichte meines Lebens. Ich bin immer den Rocky-Weg gegangen und ich liebe ihn“, - vielleicht ein wenig dramatisch. Wobei das im Show-Business ja nicht schädlich ist.

Shirin David und Bill und Tom Kaulitz gestärkt im Halbfinale

Finja Bernau, Danilo Timm, Kim Schutzius sowie Joy Esquivias vertreten Shirin David im Halbfinale, während Team Toll mit den meisten Kandidaten besetzt ist: Niclas Scholz, Malou Lovis Kreyelkamp, Marc Altergott, Naomi Mbiyeya und Joel Marques Cunha.

Zu den insgesamt zwölf Kandidatinnen und Kandidaten stößt im Halbfinale noch weitere Konkurrenz. Der Gewinner von „The Voice Rap“ zieht zusammen mit seinem Coach Kool Savas ebenfalls in die Live-Show am 1. Dezember ein.