Essen. Das deutsche Fernsehen hat am Samstag den bislang wohl höchsten Gipfel der Geschmacklosigkeit erklommen. Gegen 22 Uhr zeigte RTL gut sechs Millionen Zuschauern das nackte Hinterteil eines „Kunstfurzers” in Großaufnahme. Dabei war auch die Region zwischen den Pobacken deutlich zu erkennen.
Der Reihe nach: Zehn Kandidaten traten am Samstag um 20.15 Uhr beim ersten „Supertalent”-Halbfinale an. Unter ihnen auch „Mr. Methane”, der schon in den Castings für ein Skandälchen sorgte: Auf dem Rücken liegend und den – damals noch bekleideten – Po in die Kamera haltend, pupste der Mann aus England lautstark zu klassischen Melodien. Warum auch immer, aber die Jury um Dieter Bohlen stufte diese unansehnliche Vorführung als förderungswürdiges Talent ein und schickte den Kunstfurzer aus dem Königreich ins Halbfinale.
Und dort machte RTL aus dem Skandälchen einen handfesten Skandal. Nachdem „Mr. Methane” noch mal die angebliche Musikalität seines Hinterteils demonstriert hatte, bestückte er ein Puste-Röhrchen mit einer Pfeilspitze, zog die Hose runter und begab sich in Stellung. Die RTL-Kameras waren ganz dicht dabei, als er das Rörchen anal einführte, einen fahren ließ und so die Pfeilspitze abschoss. Sie brachte einen Luftballon auf dem Kopf des Moderators Daniel Hartwich zum Platzen.
Kleiner Trost: Den Finaleinzug verpasst
Was soll man dazu sagen?
Was soll man sagen zu Zuschauern im Studio, die das alles mit tosendem Applaus begleiten? Was soll man sagen zu Programmmachern, die einem das als Unterhaltung für die ganze Familie verkaufen wollen? Was soll man sagen zu Jury und Moderatoren, die ihr grinsendes Gesicht für solch eine unterirdische Peinlichkeit in die Kamera halten? Ganz einfach: Schämt euch!
Man kann nur hoffen, dass die Quoten der nächsten Show deutlich in den Keller gehen. Wenn nicht, darf sich niemand beschweren, wenn der Unterschichtensender Nummer 1 Geschmacklosigkeiten dieser Art bald noch überbietet.
Kleiner Trost am Rande: „Mr. Methane” hat den Sprung ins Finale verpasst.