München. Während RTL mit Ingrid van Bergen die Dschungel-Queen kürte, schnüffelten Tierpfleger bei „Wetten, dass . . ?” am Kot. Gottschalk triumphierte: „Jetzt laufen wir direkt gegen den Dschungel, aber euern Scheiß können wir schon lange.”

Sieht so die Rache eines Star-Moderators aus, der sich immer wieder der Kritik ausgesetzt sah, seine Show werde von Mal zu Mal langweiliger? Oder ist es schlicht der Kampf um Quote, der dazu führte, dass diese Show mit der ekelerregenden „Kot-Wette” buchstäblich in die Hose ging? Schon den ganzen Abend über hatte Thomas Gottschalk zum Dschungelcamp (RTL) herübergeschielt, wo sich am gleichen Abend Ingrid van Bergen zur Ekel-Queen taufen ließ. Dann der triumphierende Gottschalk: „Jetzt laufen wir direkt gegen den Dschungel, aber euern Scheiß können wir schon lange.”

Exkremente von 33 Zootieren

Thomas Gottschalk serviert Wettkandidatin und Tierpflegerin Claudia Dittel Tierkot, den sie dem Geruch nach einem Tier zuordnen kann. Foto: ddp
Thomas Gottschalk serviert Wettkandidatin und Tierpflegerin Claudia Dittel Tierkot, den sie dem Geruch nach einem Tier zuordnen kann. Foto: ddp © ddp

Und so begaben sich die Tierpfleger Claudia Dittel (33) aus Berg und Maik Wilsmann (35) aus Karlsruhe in eine Bühnenoptik, die – geschmackloser geht gar nicht – an ein Luxus-Restaurant erinnerte. Unter Glas erhoben sich die Exkremente von 33 Zootieren, in die die Tierpfleger ihre Nase hielten. Ob Affe, Zebra oder Giraffe – es ging um das, was hinten raus kommt.

Dass der spontane Applaus für die immerhin gewonnene Wette zunächst ausfiel, könnte man wohl so interpretieren: Das Publikum war stinkig. Selbst auf dem Gottschalk-Sofa waren die Mienen einigermaßen pikiert. Und schnell auch zeigte sich ein politisches Nachspiel: Laut „Münchner Merkur” protestierte die CSU beim ZDF gegen die „Tierkot”-Wette. „TV Widerlich und eine derartige Kulturlosigkeit gehören nicht ins deutsche Fernsehen, und schon gar nicht ins öffentlich-rechtliche”, heißt es in einem Brief von Angelika Niebler an den ZDF-Intendanten Markus Schächter. Dem Verfall der guten Sitten müsse Einhalt geboten werden, mahnte die CSU-Politikerin, die dem Fernsehrat des Senders angehört. Die Europa-Parlamentarierin bezeichnet die Wette als „ekelerregende Entgleisung”.

Auf bild.de konterte Gottschalk: „Als Mutter müsste sie wissen, dass auch bei Kindern hinten wieder rauskommt, was man vorne reinsteckt. Und noch keine Mutter der Welt hat sich davor geekelt.“

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