Köln. Stefan Raab will mit "TV total Bundestagswahl 2009" die größte politische Umfrage des Landes liefern: Auf ProSieben wird schon Samstag gewählt. Für 49 Cent kann jeder abstimmen, der möchte - das wollen sich Müntefering, Wulff, zu Guttenberg, Trittin, Westerwelle und Gysi nicht entgehen lassen.

„Wir liefern die größte politische Umfrage dieses Landes” - Stefan Raab ist von seinem Konzept überzeugt. Denn er sagt auch: „Wir werden stärker sein als das Kanzlerduell”. Politik sei zwar ein ernstes Thema. Sie müsse aber nicht so ernst genommen werden, dass sich alle langweilen.

Alles nur Jux? Bei weitem nicht. Denn bei der Premiere seiner „TV-Total Bundestagswahl 2005” erreichte er zusammen mit seinem Co-Moderator Peter Limbourg 29 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, insgesamt knapp drei Millionen Zuschauer, und sagte – im Gegensatz zu den großen Instituten – als einziger die Große Koalition voraus. Dieses Erfolgskonzept schreit nach Neuauflage, und so lädt das Duo Limbourg/Raab bereits am Samstag, 20.15 Uhr, ProSieben, zur „TV total Bundestagswahl 2009” unter dem Motto „Wir wählen schon heute”.

"Auch Rentner dürfen bei uns zusehen"

N24-Chefredakteur Peter Limbourg wird die Kandidaten befragen. „Wir thematisieren das, was Jugend interessiert”, verspricht Limbourg. „Bildung, Jugendarbeitslosigkeit, Internet.” „Aber auch Rentner dürfen bei uns zusehen und sich an der Wahl beteiligen”, wirft Raab ein. Dabei gehe es weniger um harte, investigative Fragen, sondern eher um eine atmosphärische Stimmung, die herüberkommen soll.

Zugesagt haben übrigens Franz Müntefering (SPD), Christian Wulff (CDU), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Guido Westerwelle (FDP), Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) und Gregor Gysi (Die Linke). Dass Kanzlerkandidat Steinmeier sich verweigert, wurmt den Entertainer scheinbar mehr als die Absage der Kanzlerin Angelika Merkel. „Wenn ich Steinmeier wäre und Schwarz-Gelb verhindern wollte, würde ich kommen”, sagt er. Und später: „Ich habe so meine Theorie: Wenn Steinmeier nicht kommt, weiß er, dass er geschlagen ist.”

In Sachen Liberalität der Realität voraus

Diese Haltung ist nicht nach Raabs Geschmack. „Man darf nicht aufgeben, wenn man nicht definitiv geschlagen ist”, erklärt er. Wenn es eng wird für Parteien und Kandidaten, könne kurz vor dem Urnengang eine Diskussion entscheidend sein. 500 000 Zuschauer beteiligten sich 2005 bei Raab. Diesmal sollen es noch mehr sein. „Wir haben Koeffizienten erarbeitet, mit denen wir das Ergebnis noch genauer herunterbrechen können”, erklärt Raab. Abstimmen dürfen die Zuschauer per Telefon (0,49 Euro).

Dabei ist es völlig wurscht, wie alt sie sind, ob sie überhaupt wählen dürfen, ob sie Ausländer sind oder mehrmals zum Hörer greifen. „Das gleicht sich schon aus”, ist Stefan Raab überzeugt. „Wir sind in Sachen Liberalität der Realität um einiges voraus”, meint er und verspricht durchaus überzeugt: „Samstagabend nach der Sendung wissen wir, wie die Wahl am Sonntag ausgehen wird.”