Essen. Mit viel Drama geht heute Staffel fünf der Krankenhaus-Serie "Grey's Anatomy" zuende. Welcher Assistenzarzt stirbt, sollte eigentlich erst in Staffel sechs aufgelöst werden - ist aber inzwischen durchgesickert.
Wochenlang war’s ein Thema bei den Serien-Junkies: Geht Katherine Heigl nach der fünften Staffel „Grey’s Anatomy“ wirklich? Todkrank ist ihre Figur Izzie Stevens ja schon. Und die Schauspielerin bekommt zwar nicht das größte Lob für ihre Arbeit in Kinofilmen, aber darüber trösten die Millionengagen bestimmt hinweg. Dazu gilt die Wahlblondine als Diva – spielt die wohl weiter in einer TV-Serie?
Tut sie, am 24. September startet Staffel Nummer sechs beim US-Sender ABC, und ob sie nun Diva ist oder nicht, Heigl ist Profi und hat’s nicht versäumt, bei den Interviews zum jüngsten Filmprojekt „Die nackte Wahrheit“ auch immer wieder zu erwähnen, dass Izzie wiederkommt.
Über Monate im Gespräch
Überhaupt, die PR: Vor Jahren soll Isaiah Washington, der im Seattle Grace Hospital den Dr. Burke spielte, seinen schwulen Kollegen T.R. Knight beschimpft haben. Washington flog aus der Serie, Knight hatte im „People Magazine“ sein öffentliches Coming out und „Grey’s Anatomy“ war über Wochen und Monate im Gespräch.
Knight gab weiter den Dr. O’Malley, bis jetzt. Im Staffelfinale, das Mittwoch ab 20.15 Uhr in der Doppelfolge „Auf die Zukunft“ auf ProSieben läuft – wer sich überraschen lassen will, sollte hier mal kurz weglesen – ist der sensible George noch einmal der Held, doch das wird ihm zum Verhängnis. Was zuerst niemand merkt und den pietätlosen Dr. Sloane (Eric Dane), auch bekannt als McSexy, zur Kategorisierung des Patienten als „Asphalt-Pizza“ veranlasst.
Begegnung zwischen Leben und Tod
Immerhin begegnen sich Izzie Stevens und George O’Malley auf der Kreuzung zwischen dem Dies- und dem Jenseits – sie im Ballkleid, er in der Uniform, die er eigentlich hatte tragen wollen, das ganze zur gewohnt stimmungvollen Musik: „Grey’s Anatomy“ hat nicht nur aus Heigl einen Star, sondern viele Balladen zu Hits gemacht, auch in diesem Bereich funktioniert die von Shonda Rhimes erdachte Serie, die derzeit zu den erfolgreichsten im amerikanischen Fernsehen gehört, sehr gut.
Interessanterweise fällt die Darstellerin der rundesten Figur im Gegensatz zu den Kolleginnen außerhalb der Serie so gut wie gar nicht auf: Bei Chandra Wilson als kleiner, pummeliger Frau mit Charakter-Nase ist der Glamour-Faktor überschaubar – die Facetten, die sie als Dr. Miranda Bailey zeigen darf, schillern allerdings bunter als bei all den anderen Figuren, die neben ein bisschen Lebenretten hauptsächlich mit ihrem Liebesleben beschäftigt sind. Bailey ist eine brillante Ärztin, sie ist so gütig zu den Patienten wie gnadenlos gegenüber den Kollegen, als liebende Mutter wegen ihrer Dienste von Schulgefühlen gequält und hin- und hergerissen zwischen ihrem beruflichen Ehrgeiz und dem Ultimatum, das ihr Mann ihr stellt. Ganz nebenbei hat sie sie auch noch am meisten Witz.
Würgende, schlafwandelnde Lover
Viel Drama gibt’s zum Ende der Staffel, in der bei einer Assistenzärztin ein Hirntumor diagnostiziert und operiert wurde, in der eine andere von ihrem im Krieg traumatisierten, schlafwandelnden Lover fast erwürgt worden wäre, in der eine im Prinzessinnenkleid heiratet, eine andere die Ehe auf einem Klebezettel besiegelt und in der einer der Kollegen stirbt. Fans von Krankenhaus-Serien stecken so was weg – und werden sich bis zum der nächsten Staffel von den Melodrama-Strapazen erholt haben.