Hamburg. In einem Interview denkt TV-Moderator Günther Jauch öffentlich übers Kürzertreten nach - weiß aber nicht, wie er den richtigen Moment für den Abschied vom Bildschirm finden soll.

Moderator Günther Jauch macht sich Gedanken über ein Leben ohne TV-Kameras. „Ich bilde mir ja ein, dass ich ein anderes Leben jenseits des Fernsehens führen könnte. Aber ich wähle bewusst den Konjunktiv, weil ich es nicht weiß“, sagte Jauch dem „Zeit Magazin“. Er sei neugierig darauf, mal ein halbes oder ein ganzes Jahr auszusteigen. „Ich habe keine Ahnung, wie das ist. Aber eines weiß ich: Es wird weniger werden mit mir im Fernsehen.“

Jauch ist sich sicher, dass er in rund zwei Jahren vergessen wäre, wenn er heute als Showmaster abträte: „Dann erinnert sich niemand mehr, bis auf ein paar Ältere“. Seine Frau sage immer, er solle den richtigen Moment finden, um Abschied zu nehmen. „Aber was ist der richtige Moment“, frage er sich. „Muss jemand vom Sender sagen: Gehen auch ein paar Auftritte weniger? Oder: Wir wollen's gar nicht mehr? Oder ist der richtige Moment, wenn man es gelassen sieht und sagt: Solange ihr mich noch wollt, machen wir es, nehmen uns aber vor, dass nicht groß geweint wird, wenn's zu Ende geht?“

Pocher? "Ist schnell und schlagfertig"

Für das hohe Alter hat Jauch nur eine Hoffnung, wie er in dem Interview verrät: „Wenn ich 80 bin, und es geht dahin, und ich werde in einen Operationssaal geschoben, hoffe ich, dass der 40-jährige Chefarzt denkt: Jauch, der war doch mal 'ne Nummer. Und deshalb etwas mehr Sorgfalt walten lässt.“

Seinen Kollegen Oliver Pocher, der im September die Show „5 gegen Jauch“ moderieren wird, lobte Jauch: „Er ist schnell, schlagfertig, hat keine Angst vor Autoritäten.“ Pocher habe „jahrelang so viel auf die Nuss gekriegt und scheint das einfach weggesteckt zu haben. Diese Fähigkeit geht mir völlig ab.“ (ddp)