Die “Tatort“-Kommissare Lürsen und Stedefreund hatten sich im neuen Bremer “Tatort“ eines Umweltthemas angenommen. Letztlich ging es ums liebe Geld.

Windräder sind nicht ganz unumstritten. Vor allem nicht, wenn sie in der Nordsee stehen. Durch die Rotorblätter werden sie für Vögel zum Massengrab, beklagen die Umweltschützer. Windpark-Unternehmer sehen das natürlich anders. Dass es Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) mit dem Schicksal von Singvögeln zu tun bekommt, liegt daran, dass ein Umweltaktivist zu Tode gekommen ist.

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Starker Auftritt von Helmut Zierl als Naturschützer Henrik Paulsen: Wie er im Sturm auf eins dieser Riesenräder klettert, um seine Botschaft an die Weltverbesserer zu bringen, das ist ein wirklich spannender Aufgalopp in diesem ohnehin starken Tatort.

Dass sich das Ganze nicht als dröges Umwelteinerlei entwickelt, sondern stets unterhaltsam bleibt, liegt vor allem an der Figur des Windpark-Betreibers Lars Overbeck: Thomas Heinze, sonst eher in Komödien verheizt, hat hier endlich mal eine Rolle, die er facettenreich gestalten kann.

Als Unternehmer steht er im Verdacht, dass er es war, der sich den lästigen Lautsprecher Paulsen vom Leib halten wollte.

Tatort politisch brisant

Doch Overbeck war einst selbst ein Streiter für die Umwelt. Nach und nach verschwimmen die Grenzen zwischen Opfern und Tätern, zwischen unschuldig und schuldig.

TatortAnders als bei dem Familiendrama im vorhergehenden Bremen- "Tatort" ist dieser Krimi politisch durchaus brisant. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten", heißt es im Alten Testament. In dem Krimi wird daraus: "Wer Wind erntet, sät Sturm" – die Turbulenzen bei Offshore-Unternehmern, Hedgefonds-Managern und Naturschützern kommen klischeefrei rüber.

Fazit: Das war ein gut gespielter Öko-Krimi mit überraschenden Wendungen, in dem klar herauskam: Auch bei den Gutmenschen geht es vor allem ums Geld.