Essen. . Erst keine Post von Mama, dann kein Foto von Heidi: Für Kiki ist “Germany's next Topmodel“ vorbei. Doch auch die anderen “Meechen“ haben Probleme.
Zum Glück waren es am Ende nur Mamas Spinatknödel, die an allem Schuld waren. Also, nicht wirklich an allem – dass die 17 Jahre alte Chiara, genannt Kiki, in dieser Woche das Topmodel-Haus in Los Angeles verlassen musste, dafür konnten die Spinatknödel nichts. Das war die Entscheidung der Jury von „Germany’s Next Topmodel“.
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Aber das eine große Drama dieser Sendung, das in Zeitlupen und emotionalen Nahaufnahmen am glaubwürdigsten ausgeschlachtet wurde, war ein anderes: Kiki, die Österreicherin mit den gelbquirligen Trockennudelhaaren hatte als einzige der Kandidatinnen keine Post von ihren Eltern oder Freunden bekommen.
Heidi Klum versucht Kiki zu trösten
Tränen, betretenes Schweigen bei den anderen Kandidatinnen, Einschließen im Bad, eine besorgt hinterherlaufende Topmodel-Mama Heidi Klum – da war alles drin, das sich abseits der Fotoshoots bildlich wunderbar erzählen lässt. Und eben auch noch das glückliche Ende: Mama und Papa haben ihre Tochter nicht vergessen, sondern versucht, ihr per Luftpost leckeres Essen zu schicken. Das kam natürlich nicht durch den Zoll.
Dieser Moment brachte tatsächlich die größte menschliche Spannung der Folge – abgesehen vom schon intensiv etablierten Zickenkrieg zwischen Kiki und der ebenfalls sehr blonden Darya. Da Kiki nach dem Tanz-Fotoshoot auf der großen Theaterbühne mit ein paar Stoffbahnen, ganz viel Wind und ein paar Male Models aber das eine Klum-„Meechen“ war, das heimfahren musste, muss sich die Sendung nun neue Spannungsfelder suchen für die verbleibenden Folgen vor dem Finale am 14. Mai in Mannheim.
Staffel elf von Germany's next Topmodel schon in Planung
Inzwischen ist die deutsche Topmodel-Fernsehsuche ja bei Staffel zehn angekommen – ein greises Alter, wenn man bedenkt, dass sich am Konzept schon seit einer ganzen Weile nichts mehr geändert geschweige denn verbessert hat und das einzige Novum diesmal darin besteht, dass die Gewinnerin neben dem Cosmopolitan-Cover, einem Auto und einigen mittelgrößeren Verpflichtungen noch 100 000 Euro bekommt. Staffel elf ist schon in Planung, Heidi Klums Moderatorinnen-Vertrag bereits um eine weitere Spielzeit verlängert.
Die Teilnehmerinnen sind wie stets heruntergesimmert auf das Ziel „Topmodel um jeden Preis“ – und betrachten sich selbst so funktional, dass dem Zuschauer ein Zynismus-Schauer nach dem anderen über den Rücken laufen muss. Selbst Kiki, die den Satz „Ich habe leider kein Foto für dich“ gefasst lächelnd hinnahm und nicht in Tränen ausbrach, hatte am Anfang der Folge erklärt, sie habe nach nun neun Wochen in den USA „das Gefühl, nicht mehr die volle Leistung bringen zu können“ – als es eigentlich um das Thema Heimweh ging.
Sehr fragwürdige Klassenfahrt mit dünnen Mädchen
Dividiert man allerdings den Glamour der einzelnen Orte aus der Geschichte, macht eine blonde Frau eine fragwürdige Klassenfahrt mit ein paar sehr dünnen Mädchen und muss dabei mit den üblichen Problemen umgehen:
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Mama und Papa haben keine Post ins Camp geschickt (Kiki und die Spinatknödel), die Perfektionistin und der Dickkopf geraten aneinander (Darya und Kiki), die Jugendlichen finden sich in der großen Stadt nicht zurecht (auf dem Weg zu einem Casting für die New York Fashion Week sind Vanessa, Lisa und Anuthida mit dem New Yorker U-Bahn-System überfordert und kommen zu spät), krank wird auch immer eine (Lisa ist so verschnupft, dass sie im Corsagen-Body kaum Luft bekommt) und Jungs machen einfach nur Ärger (Anuthida kann sich auf das Tanz-Shoot nicht richtig einlassen, weil sie einen Freund hat).
Anuthida schafft es nicht, "heiß auszusehen"
Und da liegt – puh, nochmal Glück gehabt für Pro7! – auch ein traditionelles Konfliktfeld, das in dieser Staffel noch kaum berührt wurde: Wie in jeder Generation der Model-Anwärterinnen bisher gibt es in Anuthida wieder eine junge Frau, die die Topmodel-Jobbeschreibung offenbar nicht gut genug gelesen hat und feststellt, dass sie Kontakt mit männlichen Models nicht so gern mag. „Es ist schon ein Nachteil, einen Freund zu haben“, sagte sie. „Ich schaffe es nicht, heiß auszusehen“ und „Ich schaffe es nicht, nicht an meinen Freund zu denken“. Es steht sicher noch ein Unterwäsche-Shoot an.