Köln. Moderator Hartwich konnte sich bei “Let's Dance“ Sarpei- und Schalke-Sprüche nicht verkneifen. Während sich Detlef Steves steigerte, kam das Aus für einen anderen Vox-Star.
Wenn uns die 80er Jahre etwas gelehrt haben, dann, dass die Witze zu dieser Zeit sicher nicht besser waren: Zumindest vermittelte diesen Eindruck die dritte Folge der diesjährigen Staffel von „Let's Dance“. RTL-Moderator Daniel Hartwich kalauerte sich am Freitagabend durch die vierstündige Mottoshow, dass Mikrofonkollegin Sylvie Meis zwischendurch nur staunen konnte.
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Immerhin: In den 80er Jahren spielte der junge Hans Sarpei sicher schon irgendwo Fußball und lieferte so genug unfreiwillige Vorlagen. Der Ex-Schalker blieb trotzdem cool. Mit Tanzpartnerin Kathrin Menzinger bewegte er sich in schwarzer Lederweste zum Song „Personal Jesus“ von Depeche Mode souverän über das Parkett. Sein Kommentar zum feurigen Tango: „Es macht Spaß, auch mal ein Macho zu sein!“
Schalke- und BVB-Gedöns bei Let's Dance
Ein Spaß wäre es vielleicht sogar geblieben, wenn Daniel Hartwich den Reigen der Zugaberufe im Publikum nicht in unvermeidlichen Fußball-Analogien ertränkt hätte. „Wenn der schöne Hans tanzt, jubeln selbst die Dortmunder!“, meinte Hartwich und das war schon ein Spruch der oberen Liga. „Wenn nach Ernst Kuzorra ein Platz benannt wurde, dann nach Hans Sarpei in Gelsenkirchen-Buer bald eine Tanzschule?“
In der Jury-Bewertung war schließlich Schluss mit all dem Schalke- und BVB-Gedöns, zumal „Jury-Grinch“ Joachim Llambi schnell zu verstehen gab, dass er als Duisburger eh dem MSV die Daumen drückt, was nicht unbedingt für Sympathiebekundungen im Kölner Studio-Publikum sorgte. Über das Tanzen wurde übrigens auch noch geredet: „Du hast ein kleines Schulterproblem“, meinte Jurorin Motsi Mabuse, um fast schon wieder in Fußball-Sprache zu verfallen: „Ich bin sprachlos, Bombe! Aus! Aus! Aus!“
Zwei Mal neun Punkte sowie acht Zähler vom strengen Joachim Llambi. Das ergab ein so feudales Punktepolster, dass Juror Jorge Gonzalez zwischendurch mal kurz nach Sarpeis Tanzdress fragte: „Das Oberteil nehme ich mit!“ Doch den Trikottausch verweigerte der ehemalige ghanaische Nationalspieler hartnäckig, was vor allem Motsi Mabuse bedauerte. Sarpei beruhigte: „Ich bleibe ja noch etwas dabei!“ Das zu erahnen, dafür brauchten die TV-Zuschauer schon vor der Telefon-Abstimmung keinerlei prophetische Fähigkeiten, die man der Internet-Kultfigur Sarpei ja so gerne nachsagt.
Detlef Steves kämpfte und zitterte sich in die nächste Show
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Während der Ex-Schalker mit der Favoritenrolle wenig Probleme hatte, musste der Moerser Doku-Soaper Detlef Steves wieder ordentlich zittern. Zunächst vor den vergilbten Fotos aus den 80er Jahren, die das TV-Sternchen mutig posierend in der Unterhose mit Schnauzbart zeigten. Erst nach seinem Auftritt verzog sich die Skepsis. „Das wird besser und besser“, meinte Jorge Gonzalez über den Quickstepp zum Opus-Klassiker. „Live is Life“ wird sich Steves wohl auch gedacht haben, als Gonzalez noch einmal an die allerersten Tanzschritte erinnerte: „Das war schon eine ziemliche Katastrophe!“
Motsi Mabuse erkannte bei Detlef Steves nun aber: „Ich sehe einen Tanz und einen Tänzer, du hast dich wahnsinnig verbessert!“ Beeindruckt war selbst der strenge Llambi, auch wenn er angesichts des schnaufenden Protagonisten meinte: „Das Stück hätte keine zehn Sekunden länger dauern dürfen, sonst wärst du tot umgefallen!“ 13 Punkte, dazu sicher in der nächsten Runde bei Let's Dance – stattdessen schied Vox-Moderatorin Panagiota Petridou aus - und eine bezaubernd strahlende Tanzpartnerin Isabel Edvardsson waren der Lohn. Steves taufte die hübsche Skandinavierin bei den Proben übrigens „Engelchen“. Edvardsson: „Das ist viel besser als alter Schwede!“
Hartwich-Sprüche über Sarpei und Schalke nervten
Let’s DanceAlles gut? Denkste! Nachdem Moderator Hartwich seine Freude aufgegeben hatte, mit dem aufgrund des Karfreitag verschobenen Show-Termins von "Let's Dance" Schabernack zu treiben, konnte sich der 36-Jährige nach der Sarpei-Glanzleistung einen finalen Spruch nicht verkneifen: „Der Mann eilt von Erfolg zu Erfolg, man glaubt nicht, dass er Schalker ist.“