Essen. Die Zeit für Nettigkeiten ist vorbei: Bei „Let’s Dance“ fand die Jury für einige der prominenten Tänzer deutliche Worte. Cora Schumacher ist raus, Reality-TV-Star Detlef Steves ist weiter.
An manchen Tagen geht einfach alles schief. Cora Schumacher hatte sich ihre zweite „Let’s Dance“-Liveshow am Freitagabend sicher ganz anders vorgestellt. Stattdessen nahm die Jury die Blondine so richtig unter Beschuss und auch die Zuschauer waren so unzufrieden, dass die Ex-Frau von Ralf Schumacher die Sendung verlassen musste.
Dabei sollte dieses Mal alles anders werden als in der letzten Woche. Da hatte es ebenfalls Kritik gehagelt und Schumacher war nur ganz knapp weitergekommen. Nun versuchte sie sich gemeinsam mit Erich Klann an einem Jive zu Taylor Swifts "Shake It Off". „Ich habe immer wahnsinniges Lampenfieber, weil ich so lange nicht in der Öffentlichkeit stand“, beichtete Cora. Als selbst der sonst so gut aufgelegte Jorge Gonzales seine Bewertung mit „Ja, Cora…“ begann und danach lange nichts sagte, ahnte die 37-Jährige schon Böses.
"Let's Dance"-Juror Llambi machte Cora Schumacher nieder
Dann legte Chef-Juror Joachim Llambi los und ließ von ihrem Selbstbewusstsein nicht mehr viel übrig. „Bernhard Brink, Heide Simonis, die waren alle besser als du“, verglich er sie mit den Negativbeispielen der letzten Staffeln. Kein Körpergefühl, keine Choreographie, insgesamt einfach schlecht fand der Juror und brachte damit sogar die anderen Jury-Mitglieder gegen sich auf. Die fanden seine Kritik zu verletzend und persönlich. „Es reicht jetzt“, empörte sich Motsi Mabuse.
Coras Mutter konnte das alles nicht mit ansehen, sprang schnell auf die Bühne und gab ihrer weinenden Tochter ein aufmunterndes Küsschen. Llambi hatte aber noch nicht genug, er bewertete Cora bei der Punktevergabe mit einem Minuspunkt und garantierte ihr den Abschied. So stand der Ausgang des Abends eigentlich schon recht früh fest.
Höchste Punktzahl für Rumba mit Minh-Khai Phan-Thi
Dabei war die Jury eigentlich bestens aufgelegt, lachte und scherzte oft. Sie bekam aber auch einige tolle Tänze zu sehen und vergab teils hohe Punktzahlen. So zum Beispiel für „Unter Uns“-Schauspieler Miloš Vuković und seine Partnerin Cathrin Hissnauer, die sich mit ihren Jive für höhere Aufgaben empfahlen und wohl schon zum Favoritenkreis zählen. Lob von allen Seiten gab es auch für Schauspieler Ralf Bauer. „Du bist ein sexy schwarzer Panther“, schwärmte Jorge Gonzales.
Let’s DanceDie höchste Punktzahl sahnten mit 25 Zählern Moderatorin Minh-Khai Phan-Thi und ihr Partner Massimo Sinató mit der Rumba zu "If I Were A Boy" von Beyoncé ab. Schauspielerin Beatrice Richter verdiente sich den Respekt der Jury, weil sie tanzte, obwohl ihre Mutter vor einigen Tagen gestorben war. Und auch Ex-Gewichtheber Matthias Steiner zeigte eine Steigerung. „Da war immer noch Totentanz in der Hüfte, aber es wird besser“, kommentierte Llambi.
Bei einigen piekste und störte hingegen etwas beim flüssigen Tanzen. „Ich spüre deinen Penis“, offenbarte Moderatorin Panagiota Petridou ihrem Tanzpartner Sergiu Luca beim Training. „Kannst du den nicht abschnallen?“ Vielleicht fand Jurorin Motsi Mabuse ihren Auftritt auch deswegen nur bis zur Brust schön, darunter eher schwierig anzuschauen.
Detlef Steves klaut bei "Let's Dance" Kameramann den Gürtel
Für reichlich Stimmung sorgte Detlef „Deffi“ Steves, der auch nicht davor zurückscheut, dem Kameramann den Gürtel auszuziehen, weil er selbst einen brauchte. Bekannt aus den Formaten „Ab ins Beet“ oder „Detlef muss reisen“, bewies der Moerser erneut, dass er eine eigene Reality-Show wirklich verdient hat. Frei heraus beschrieb Deffi seine Gefühlslage und kommentierte die Meinungen der Jury, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Jeder Satz ist ein Treffer. Dem Publikum gefällt das immer wieder – und seinen Fans sowieso.
Weil es in der Show in der vergangenen Woche auf dem Parkett alles andere als rund lief, trainierte Deffi noch härter und erhielt sogar Besuch von seiner englischen Bulldogge Kai-Uwe. „Ich bemühe mich so sehr“, berichtete er. „Er reißt sich jeden Tag den Arsch auf“, bezeugte auch Tanzpartnerin Isabel Edvardsson. Das rührte beide zu Tränen - worüber sich der 46-Jährige wiederum ärgerte.
Beim "Let's Dance"-Training flucht Detlef Steves ausdauernd
Überhaupt das Ärgern: Beim Training fluchte der selbsternannte Schreihals wieder laut und ausdauernd, aber Isabel zuckt mittlerweile nicht einmal mehr zusammen, wenn der Choleriker mal wieder die Nerven verliert. Bei seinem Auftritt wollte Deffi dann aber weder fluchen noch weinen, sondern mehr Sinnlichkeit wagen. „Wachs auf der Tanzfläche, aber mit Docht für die Körperspannung“, fasste er seine Vorsätze zusammen. Die konnte er bei seiner Rumba zu dem Bryan-Adams-Hit „(Everything I Do) I Do It For You" nicht alle umsetzen.
Aus dem „Let’s Dance“-Publikum kam während des Auftritts sogar Unterwäsche auf die Tanzfläche geflogen. „Das ist aber kein Schlüpfer von Victoria’s Secret“, meckerte Llambi, der mit Deffi nicht zufrieden war. Der quatsche fröhlich dazwischen, obwohl er bei Llambi immer „so ein Muffen hat“. Jorge Gonzales hatte Mitleid mit dem Moerser Kandidaten. „Du bist ein sympathischer Kämpfer“, so der Juror. „Dein Fortschritt beim Tanzen ist ähnlich wie meiner mit der deutschen Sprache.“ Ein treffender Vergleich. Gereicht hat es trotzdem für den Tanzbären. Zwar gab die Jury nur wenige Punkte, als Publikumsliebling tanzt Deffi aber in der nächsten Show trotzdem weiter.
Viel Lob für Ex-Fußballer Hans Sarpei bei "Let's Dance"
Von Anfang an viel besser lief es für Ex-Fußballer Hans Sarpei. „Wie im Fußballstadion““, bezeichnete er die Stimmung in der ersten „Let’s Dance“-Show. Auch dieses Mal gab es viel Applaus für den Ex-Schalker im weißen Anzug und Profitänzerin Kathrin Menzinger, die mit einem Slowfox zu „L.O.V.E." von Nat King Cole bei Jury und Publikum punkteten. „Der Hans, der kann’s“, resümierte Motsi Mabuse. „Das war Hollywood.“ 23 von 30 möglichen Punkten sorgten bei Sarpei für ein noch strahlenderes Lachen.
Was negativ auffiel? Die Länge der Show. Vier Stunden Tanzen, sich ähnelnde Kurzvideos und Anmoderationen sind einfach zu viel. Das ist sicher den vielen noch verbleibenden Tanzpaaren geschuldet, ist allerdings nicht unbedingt zuschauerfreundlich. Aber dann gibt es ja noch Jury-Paradiesvogel Jorge Gonzales, der mit seinem Outfit, bestehend aus einem roten Blazer und passender knallenger Leggings, wieder alle in den Schatten stellte. Das kann man sich auch vier Stunden anschauen.