Mönchengladbach. Der Nachfolger von Rock am Ring kommt nicht nach Mönchengladbach, dafür könnte es dort im August ein neues Festival geben: Veranstalter Marek Lieberberg hat die Entscheidung gefällt, wie es nach dem Aus beim Nürburgring weitergehen wird.

Mönchengladbach hat das Rennen um das Nachfolgefestival von "Rock am Ring" verloren. Statt der geplanten Veranstaltung im Juni werde es in der Stadt aber im August ein anderes dreitägiges Festival geben, kündigte der Konzertveranstalter Marek Lieberberg am Mittwoch in Mönchengladbach an. Zur Musikrichtung wolle er sich noch nicht äußern. Er könne sich aber vorstellen, die eine oder andere für "Rock am Ring" angedachte Band auch für Mönchengladbach anzufragen. "Der Westen lechzt nach einem Festival", sagte Lieberberg und betonte: "Ich mache keine B-Festivals."

Wo nun die Nachfolgeveranstaltung des einstigen Eifel-Großereignisses im Juni 2015 stattfinden soll, wollte er nicht sagen. Zwei Standorte für "Rock am Ring" seien noch im Rennen. Möglicherweise werde sich schon in den nächsten 24 Stunden abzeichnen, wo das Festival stattfinden könne. Neben Mönchengladbach war unter anderem die rheinland-pfälzische Stadt Mendig (Kreis Mayen-Koblenz) im Gespräch.

Standort Mönchengladbach ist eigentlich perfekt

Die Absage für Mönchengladbach begründete der Konzertveranstalter mit den "langwierigen Verhandlungen" mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Die Bundesbehörde ist für den anvisierten Austragungsort, ein ehemaliges Militärgelände, zuständig. Der Standort sei perfekt, sagte Lieberberg. Der Juni-Termin sei zwar nicht zu halten, bis August 2015 aber sei genügend Zeit für Planungen und Verhandlungen.

Seit dem Ende von "Rock am Ring" am Nürburgring ist der Frankfurter Veranstalter auf der Suche nach einem neuen Austragungsort. Das ehemalige Militärgelände JHQ im Stadtteil Rheindahlen galt lange als Favorit. Seit dem Frühsommer ist die Agentur in Gesprächen mit der Stadt Mönchengladbach, doch immer wieder waren Hürden sichtbar geworden: Beim Lärm- und Naturschutz sowie Verkehr.

Konzertveranstalter lief die Zeit davon

Zuletzt waren die Verhandlungen über die Verpachtung des Geländes zwischen der Bima und der Konzertagentur geplatzt. Ein Sprecher der Bima sprach von einer "unverbindlichen Absichtserklärung", die wieder zurück genommen wurde. Daraufhin hatte die Bundesbehörde der Stadt angeboten, das Gelände anzumieten. Das Angebot soll bis zur nächsten Ratssitzung am 1. Oktober geprüft werden. Eine Sprecherin Lieberbergs hatte bereits vor einer Woche durchblicken lassen, dass die Zeit knapp werde. Die großen Bands müssten dringend gebucht werden.

Der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) teilte in einer schriftlichen Stellungnahme am Mittwoch mit, er bedauere, dass "Rock am Ring" nicht in seiner Stadt ausgetragen werden könne. Die Entscheidung sei nicht in seinem Haus gefallen. (dpa)