Hamburg. . Als drittgrößte Musicalmetropole der Welt gilt Hamburg, nach New York und London. Auf der Suche nach neuen Stoffen für die deutschsprachige Musicalszene haben Kreative in der Hansestadt nun den Wettbewerb “Creators - Neue Musicals braucht das Land“ gestartet. Mitinitiator ist Corny Littmann.
Neue deutschsprachige Musicals gesucht: Ein Wettbewerb für Autoren und Komponisten soll die Musiktheaterszene beleben. Unter dem Motto "Creators - Neue Musicals braucht das Land" startete die Aktion am Dienstag in Hamburg. Initiiert wurde der nach Veranstalterangaben erste Wettbewerb dieser Art von Corny Littmann und Norbert Aust, den Chefs von Schmidt Theater und Schmidts Tivoli auf der Hamburger Reeperbahn. Sechs Finalisten sollen ihre Stoffe im Herbst 2015 Intendanten, Produzenten, Dramaturgen und Veranstaltern aus dem deutschsprachigen Raum präsentieren.
"Das Übliche ist, dass die vielen Autoren und Komponisten, die es in Deutschland gibt, ihre Stücke und Vorschläge den Theatern zusenden. In aller Regel verschwinden diese Stücke sehr schnell, werden selten auf ihre Bühnentauglichkeit geprüft", sagte Littmann. Die Theater hätten langfristige Spielpläne und die meisten Häuser verließen sich auf ihre eigenen Kreativteams, die neue Stücke entwickelten. "Ein mehr oder weniger unbekannter Autor und Komponist hat in Deutschland praktisch kaum eine Chance, dass seine Idee auf der Bühne überhaupt zu sehen ist", meinte er.
Sechs Finalisten dürfen für 10.000 Euro bühnenreife Spielvorlagen entwickeln
Aus den Einsendungen - Interessenten können ihre Exposés, Szenen- und Musikbeispiele bis zum 9. November einreichen - sucht eine Fachjury 20 Produktionen aus. Aus diesen werden in einer Vorrunde die Finalisten ermittelt. Die sechs Endrundenteilnehmer erhalten jeweils 10.000 Euro, um einstündige bühnenreife Spielvorlagen zu entwickeln, die sie dann im Oktober (12./13.) 2015 dem Fachpublikum vorstellen - in der Hoffnung, dass sie von dem ein oder anderen Theater übernommen werden.
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Der Jury gehören neben anderen Texas-Lightning-Sängerin Jane Comerford, Komponist Martin Lingnau ("Das Wunder von Bern") und Entertainerin Gayle Tufts an. Mehr Autoren und Komponisten sollten eine Chance bekommen, ihre Ideen zu zeigen, sagte Tufts und forderte Stoffe, in denen es nicht nur um "tote Prinzessinnen und schwedische Popbands" gehe. Auch Lingnau betonte, es fehle noch an Initiativen, die "Kunstform Musical zu fördern". Für Filme und Bands etwa gebe es das, meinte er, "im Bereich Musical ist das quasi Brachland". (dpa)