Oberhausen. . Sonnenbrille und weiße Handschuhe, viel Tanz und Technik, doch keine Instrumente: So gestaltete sich der Auftritt von Will.i.am in der Arena Oberhausen. Das Mitglied der alternativen Hip-Hop-Formation „Black Eyed Peas“ trat zwar solo auf, spielte aber Songs anderer Stars ein – von Nirvana bis White Stripes.

Dass sich William James Adams Jr. über seine Konzerte keine Gedanken macht, kann man dem 38-jährigen Kalifornier wirklich nicht unterstellen: Auf der Bühne steht das musikalische Multitalent, das alle nur unter Will.i.am kennen, gleich zu Beginn auf der Spitze einer drei Meter hohen Kopfattrappe. Er bedient dort in der mit 8500 Fans zu zwei Dritteln gefüllten Arena in Oberhausen das Mischpult. Rapper, Songwriter, Produzent – das Gründungsmitglied der alternativen HipHop-Formation „Black Eyed Peas“ ist das Gehirn für treibende Dance-Songs der Superstars. Diesmal kommt er alleine.

Als sich Will.i.am kürzlich in der Show des US-Talkmasters Jimmy Kimmel zum Duett an Sangeskollegin Miley Cyrus kuschelte, klickten auf den Zuschauerrängen die Fotohandys. Auf gleiche Bilder müssen die hiesigen Fans verzichten: Der erwachsen gewordene Teenie-Star wird in Oberhausen von einer unbekannten Sängerin ersetzt. „Fall down“ ist einer der großen Hits, die in den Diskotheken momentan rauf- und runtergespielt werden. Und genauso wirken auch die gut 90 Konzertminuten, die Will.i.am seinen überwiegend jüngeren Anhängern gönnt. Instrumente gibt es nicht, acht Tänzer wirbeln gemeinsam mit dem Meister, der dabei seine eigene Modemarke aufträgt.

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Die weißen Handschuhe, mit denen sich Will.i.am die dunkle Sonnenbrille zurechtrückt, erinnern an Michael Jackson, für den der Mann aus Los Angeles ebenfalls Songs produzierte. „Macht mal Krach“, meint er beiläufig, bevor „Scream & Shout“ seine Zusammenarbeit mit Britney Spears dokumentiert. Hinzugemischte Songs von Nirvana („Smells Like Teen Spirit“) und White Stripes („Seven Nation Army“) verwandeln die Arena endgültig in eine Großraumdisco. Das mag auf Traditionalisten unter den Konzertgängern merkwürdig wirken. Ebenso, dass der Protagonist zwischendurch mit einem iPad die musikalische Synthetik steuert. Im Will.i.am-Kosmos ist das ganz normal.