Baden-Baden. Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova erhält den diesjährigen Herbert-von-Karajan-Musikpreis. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Mit dem Geld möchte die Opernsängerin zwei junge slowakische Nachwuchsmusiker unterstützen.
Die slowakische Sopranistin Edita Gruberova (66) hat den diesjährigen Herbert-von-Karajan-Musikpreis erhalten. "Damit wird eine der bekanntesten und besten Stimmen unserer Zeit geehrt", sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden, Clemens Börsig, am Freitag bei der Preisverleihung vor dem offiziellen Festakt am Abend. Die Opernsängerin, für die der mit 50.000 Euro dotierte Musikpreis eine "ganz große Ehre" ist, will damit zwei slowakische Nachwuchskünstler fördern.
Am Abend sollte Gruberova mit dem jungen Bariton Richard Sveda bei einem Lieder- und Arienabend auf der Bühne stehen. Der junge Sänger stammt wie Edita Gruberova aus dem slowakischen Bratislava und profitiert wie ein junger Pianist und Dirigent aus der Slowakei von der Förderung der Sopranistin.
Weltkarriere und Mutter sein ist als Opern-Star "praktisch unmöglich"
Die Unterstzützung junger Künstler ist für die Sängerin auch deshalb ein Herzensanliegen, weil sie aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es ist, sich im Musikgeschäft durchzusetzen: "Ich musste auch lange kleine Rollen singen."
Aus Sicht der Star-Sopranistin ist eine Weltkarriere und ein erfülltes Privatleben mit Kindern kaum zu vereinbaren. "Das ist schon sehr schwer", sagte sie am Freitag vor der Karajan-Musikpreis-Verleihung in Baden-Baden. "Sängerinnen, die keine Kinder haben, wissen gar nicht, wie schwer das ist - und sie wissen gar nicht, wie leicht ihre Karriere ist", meinte die als "Königin des Belcanto" gefeierte Slowakin. "Alles unter einen Hut zu bringen, ist praktisch unmöglich."(dpa)