Hamburg. . Weil Verhandlungen mit Angehörigen des Wettiner Adelgeschlechts offenbar gescheitert sind, droht den Sächsischen Kunstsammlungen der Verlust von mehr als 10.000 Exponaten im Wert von bis zu zehn Millionen Euro. Ein Anwalt der Wettiner nannte es beschämend, dass die Kunstsammlungen “weiterhin an ihrer 'Beutekunst' festhalten“.

Den Sächsischen Kunstsammlungen droht einem "Spiegel"-Bericht zufolge der Verlust von mehr als 10.000 Büchern, Handschriften und Kunstgegenständen. Ende September seien Verhandlungen mit Angehörigen des Adelsgeschlechts Wettin gescheitert, berichtete das Magazin am Sonntag. Gerichte könnten demnach die Kunstschätze den Wettinern zusprechen, sollte kein Vergleich zwischen dem Freistaat Sachsen und den Erben mehr zustande kommen.

Betroffen von den Verhandlungen sind laut "Spiegel" Grünes Gewölbe, Rüstkammer, Kupferstich-Kabinett, Kunstgewerbemuseum, Skulpturensammlung, Schloss Moritzburg und Bibliotheken. Der Wert der Schätze wird demnach mit bis zu zehn Millionen Euro veranschlagt.

Ein Anwalt der Nachfahren August der Starken, Gerhard Brand, erklärte laut dem Bericht, es sei "beschämend für die Dresdner Sammlungen, dass sie weiterhin an ihrer 'Beutekunst' festhalten". Die Wettiner hätten angeboten, die Kunstschätze in Sachsen zu belassen und dafür eine finanzielle Entschädigung akzeptiert. Die Sächsischen Kunstsammlungen wollten sich laut "Spiegel" zu dem Streit nicht äußern und verwiesen auf eine Schweigevereinbarung. (afp)