Köln. Durch Versteigerung und Verkauf von über 90 Gemälden und Skulpturen aus der Kunstsammlung des 2002 vertorbenen Stuttgarter Arztes Gustav Rau hat das Kinderhilfswerk Unicef Deutschland einen Erlös von 43 Millionen Euro erzielt. Weitere 389 Objekte sollen bei Auktionen im Herbst angeboten werden.
Das Kinderhilfswerk Unicef Deutschland hat durch Versteigerung und Verkauf eines ersten Teils der monumentalen Kunstsammlung von Gustav Rau bereits einen Erlös von rund 43 Millionen Euro erzielt. Unter anderem brachten Spitzenwerke etwa von El Greco oder Claude Monet Rekordergebnisse.
Insgesamt seien bislang 92 Gemälde und Skulpturen von fast 130 angebotenen Werken bei Sotheby's in London und Lempertz in Köln veräußert worden, teilte Unicef am Donnerstag in Köln mit. Weitere 389 Objekte sollen bei den Herbstauktionen angeboten werden.
Der 2002 gestorbene Stuttgarter Arzt Rau hatte den größten Teil seiner Kollektion Unicef vermacht. Die Erlöse sollen laut Testament an Kinderhilfsprojekte in Eritrea, Kongo, Nambia und Burundi sowie das von ihm gegründete Krankenhaus in Ciriri in der Demokratischen Republik Kongo gehen.
Kernbestand wird bis in Remagen ausgestellt
Allein das Gemälde "Der heilige Dominikus im Gebet" von El Greco (um 1600) hatte bei der Auktion in London im Juli umgerechnet rund 10,8 Millionen Euro erzielt. An Unicef flossen davon fast 9,5 Millionen. Grund für die geringere Summe sei unter anderem, dass das Käuferaufgeld nur zum Teil an das Hilfswerk floss, sagte eine Sprecherin.
Das Monet-Gemälde "Le Pont de Bois" (Die Holzbrücke von Argenteuil) brachte Unicef fast 6,5 Millionen Euro und ein Elfenbein-Triptychon aus dem 14. Jahrhundert rund 2,8 Millionen Euro. Zwei Bilder von Camille Pissarro und Jean-Baptiste Corot wurden außerhalb der Auktionen für ingesamt rund 16 Millionen Euro verkauft.
Ursprünglich ging Unicef davon aus, dass durch den Verkauf der Sammlung nach Abzug aller Kosten fast 120 Millionen Euro in die Unicef-Stiftung fließe würden. Inzwischen zeichne sich ab, dass der Betrag "erheblich überschritten" werde.
Der Kernbestand der Sammlung soll nach dem Willen Raus bis 2026 öffentlich gezeigt werden. Diese Werke befinden sich im Arp Museum Bahnhof Rolandseck im rheinland-pfälzischen Remagen. (dpa)