München. . Mit ihrem Film über die Folgen der Anschläge des 11. September 2011 für einen Pakistaner in New York hat die indische Regisseurin Mira Nair am Donnerstag den “Friedenspreis des Deutschen Films“ verliehen bekommen.
Die indische Regisseurin Mira Nair ist am Donnerstag in München mit dem Friedenspreis des Deutschen Films "Die Brücke" geehrt worden. Die Filmemacherin erhält die Auszeichnung für ihren Film "The Reluctant Fundamentalist", in dem ein Pakistaner nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in seiner Wahlheimat New York mit wachsendem Misstrauen konfrontiert wird. "Mira Nair wagt die Innenansicht eines jungen Mannes auf dem Weg vom erfolgshungrigen Wallstreet-Banker zum Fundamentalisten wider Willen", begründete die Jury. Damit schlage sie eine irritierende Brücke zwischen anglo-amerikanischen Marktgesetzen und koran-missbrauchendem Fundamentalismus.
Der Nachwuchspreis ging an den Münchner Filmemacher Daniel Harrich. Sein Film "Der blinde Fleck" über das Attentat auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980 sei ein realer Politthriller, ein Plädoyer für Zivilcourage und unbequemen Zweifel, befanden die Juroren.
Den Spezialpreis bekam die saudiarabische Regisseurin Haifaa Al Mansour für "Das Mädchen Wadjda" über ein Mädchen, das von einem eigenen Fahrrad träumt und diesen Traum gegen die gesellschaftlichen Widerstände in Saudi-Arabien verwirklichen will. Es sei ein poetischer Film, der Herz und Seele tief berühre, hieß es in der Jurybegründung.
Der Friedenspreis ehrt seit 2002 künstlerisch herausragende Filmwerke, die für Frieden und Verständnis eintreten. Er erinnert an den Regisseur Bernhard Wicki, der unter anderem den berühmten Antikriegsfilm "Die Brücke" inszeniert hat. (dpa)