Rihanna in Köln – großes Kino, Erfolgsquote 100 Prozent
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Köln. . Zwei Konzerte an zwei Abenden hintereinander, gut 31.000 Zuschauer in der Kölner Arena, eine Show nach Maß samt sexy Maßen. Rihanna weiß, was Fans sich wünschen. Die 25-Jährige, die gerade auf ihrer “Diamonds World Tour“ ist, bietet ihren Fans großes Kino.
Das Fahrgeschäft ist erstklassig. Das Fahrgestell auch. Unterm bodenlangen, hoch geschlossenen, schwarzen Umhang tritt ein Wesen zutage, das aussieht, wie eine Fleisch und Blut gewordene Männerfantasie. Rattenscharf wäre da ziemlich stark untertrieben. Im ersten Akt ihrer insgesamt fünfteiligen Mega-Monster-Show, die mit „Diamonds World Tour“ überschrieben ist, geriert sich Robyn Rihanna Fenty als eine Art Retro-Barbarella, die die „Belle de Nuit“ im Sado-Maso-Studio ist.
Schwarzes Leder unterm schwarzen Gaze-Überwurf, marianengrabentiefes Dekolletee, schwellende Büste, blanker Bauch über Hot-Pants, so hauteng geschnitten, dass es an Körperverletzung grenzt. Overknees, wehende Mähne, kunstvoll gewellt, in einem roten Honigton. Nur das Gard-Haar-Studio konnte das besser.
Überfliegerin aus Barbados
Seit Anfang März ist Rihanna, Kosename RiRi, dabei, den Globus zu umrunden, und das tut die 25-Jährige ausgiebig und mit geradezu erschreckender Gründlichkeit. Egal, ob in Buffalo (USA), in Calgary (Kanada), Rabat (Afrika), Lissabon (Portugal) oder so wie jetzt, zwei Abende hintereinander in Köln, überall erreicht die Überfliegerin aus Barbados eine Erfolgsquote von 100 Prozent.
Herzkammern flattern
In der Lanxess-Arena in Köln begeistert schon beim ersten Konzert am Mittwochabend, die Fortsetzung sollte am Donnerstag folgen. Ende 2011, am gleichen Ort, tat es noch ein einmaliger Auftritt. Was die amtierende Pop-Prinzessin der Königreiche Soul, R&B, Hiphop und Dance in eindreiviertel Stunden bietet, ist großes Kino.
Superstar Rihanna in Köln
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Mit Musik, die so druckvoll ist, dass sie noch in der Mitte des Innenraums Hosenbeine und Herzkammern zum Flattern bringt, einer dreiteiligen, beweglichen Videokonstruktion, raffinierter, cooler und die Sinneswahrnehmung durcheinander wirbelnder, als die High-Tech-Karussells von Disney World in Orlando, Florida, und einer Setlist, die mit allem aufwartet, mit dem eine aufwarten kann, die in acht Jahren an die 40 Millionen Alben verkauft hat. Fast 150 Millionen Download-Tracks nicht mitgerechnet.
Alte Hits wie „Umbrella“ (2007), umarrangiert und zum Sturzflug durch den Techno-Tempel geworden, neue Stücke vom Album „Unapologetic“ (2012), wie die letzte Zugabe „Diamonds“, einer Apotheose des Funkelns und Glitzerns, Eminem-, Michael Jackson- und Kanye West-Zitate.
Aus Nofretetes Kleiderkammer
Acht Tänzer, die zwar manchmal nicht genau wissen, ob sie in Cäsars Spaßbad oder Nofretetes Kleiderkammer gelandet sind, aber ihr Bestes tun, das durch wie von Peitschen dirigierte Zuckungen vergessen zu machen, eine exzellente Band, ein Rausch der Farben, Bilder und Einspielungen, pro Akt wechselnde Kostüme der Heldin, die meisten davon eher knapp als klassisch, und, ja, auch das sollte man an dieser Stelle endlich erwähnen, eine Stimme, die tatsächlich eine ist. Wenn man sie, im allgemeinen Hämmerhall des gigantischen Wummerblockblasters, mal vernehmen kann.
Sexiest Women in the World 2013
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Die wunderschöne Ballade „Stay“ reißt all das wieder raus. Sogar, dass Rihanna bei „S&M“ das Wort Brüstung, im Nahkontakt mit der ersten Reihe über die Absperrung hinweg, allzu eindeutig zweideutig versteht.
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