Cannes. Beim Filmfestival in Cannes gibt es die ersten Preise. Allerdings “nur“ in den Nebenreihen. Preise gingen unter anderem an Regisseure aus Kambodscha und Palästina. Die Goldene Palme, die als wichtigste Auszeichnung des Festivals gilt, wird erst später am Sonntagabend verliehen.

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes sind in den Nebenreihen die ersten Preise vergeben worden. In der renommierten Sektion Un certain regard gewann der Beitrag "The Missing Picture" des Kambodschaners Rithy Panh.

Der Regisseur beschäftigt sich darin mit der Geschichte seiner Heimat und insbesondere der gewalttätigen Herrschaft der Roten Khmer in den 1970er Jahren. Der Jurypreis dieser Nebenreihe ging an den Palästinenser Hany Abu-Assad für sein Drama "Omar". Im Jahr 2011 war der deutsche Filmemacher Andreas Dresen für "Halt auf freier Strecke" mit dem Certain-regard-Hauptpreis geehrt worden.

In der Cinéfondation zeichnete die Jury um Regisseurin Jane Campion die besten Studentenfilme aus. Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis gewann die Iranerin Anahita Ghazvinizadeh für "Needle". Der Film handelt vom Kampf eines Mädchens mit seinen Eltern. Der deutsche Kurzfilm "Komm und Spiel" von Daria Belova war bereits Ende der Woche in der Nebenreihe Semaine de la critique als beste Neuentdeckung geehrt worden.

Jarmusch und Polanski schließen Festival ab

Die Hauptpreise des Festivals sollten dagegen erst am Sonntagabend verliehen werden. Die wichtigste Auszeichnung ist die Goldene Palme. Weitere Preise gehen unter anderem an die beste Regie und die besten männlichen und weiblichen Darsteller. Die Jury um Präsident Steven Spielberg wird die Preise in einer Gala im Festival-Palais verkünden.

Der Wettbewerb des Festivals war am Samstag zu Ende gegangen. Jim Jarmusch zeigte seinen Vampirfilm "Only Lovers Left Alive" mit Tilda Swinton in einer der Hauptrollen. Roman Polanski dagegen legte nach "Der Gott des Gemetzels" erneut die Adaption eines Theaterstoffes vor: Das Zwei-Personen-Stück "Venus in Fur" handelt von einer Schauspielerin, die bei einem Regisseur für eine Rolle vorspricht. (dpa)

Die goldene Palme

Ein Film über die Liebe zweier junger lesbischer Frauen hat beim Filmfestival von Cannes die begehrte Goldene Palme gewonnen:
Ein Film über die Liebe zweier junger lesbischer Frauen hat beim Filmfestival von Cannes die begehrte Goldene Palme gewonnen: "La vie d'Adèle" des französisch-tunesischen Regisseurs Abdellatif Kechiche wurde bei der feierlichen Preisverleihung als bester Film ausgezeichnet. Mit der Vergabe der Goldenen Palme ging das 66. Filmfestival von Cannes zu Ende. © AFP
Jury-Präsident Steven Spielberg sagte, der Preis gehe an Regisseur Kechiche und die beiden jungen Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux. Alle ...
Jury-Präsident Steven Spielberg sagte, der Preis gehe an Regisseur Kechiche und die beiden jungen Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux. Alle ... © Getty Images
... drei (v.l.:  Mona Walravens, Abdellatif Kechiche und Lea Seydoux) nahmen die Auszeichnung auf der Bühne gemeinsam entgegen und ...
... drei (v.l.: Mona Walravens, Abdellatif Kechiche und Lea Seydoux) nahmen die Auszeichnung auf der Bühne gemeinsam entgegen und ... © Getty Images
... wurden vom Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert. Kechiche sagte, er ...
... wurden vom Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert. Kechiche sagte, er ... © Getty Images
... wolle den Film und den Preis der
... wolle den Film und den Preis der "wunderbaren Jugend Frankreichs" widmen, die ihm viel über den "Geist der Freiheit" beigebracht habe - und ... © Getty Images
... der
... der "Jugend der tunesischen Revolution, für ihr Streben danach, frei zu leben, sich frei auszudrücken und frei zu lieben". © Getty Images
"La vie d'Adèle" (deutsch etwa: Adèles Leben) handelt von der leidenschaftlichen Beziehung einer 15-jährigen Schülerin und einer Kunststudentin. Für Aufsehen ... © Getty Images
... sorgte der fast drei Stunden lange Film unter anderem mit expliziten Sex-Szenen. Filmkritiker hatten den auf einem Comic basierenden Streifen begeistert aufgenommen.
... sorgte der fast drei Stunden lange Film unter anderem mit expliziten Sex-Szenen. Filmkritiker hatten den auf einem Comic basierenden Streifen begeistert aufgenommen. © AFP
Es ist das erste Mal, dass in Cannes ein Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wird, in dem Homosexualität im Mittelpunkt steht.
Es ist das erste Mal, dass in Cannes ein Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wird, in dem Homosexualität im Mittelpunkt steht. © AFP
Spielberg sagte nach der Preisverleihung, der Film erzähle
Spielberg sagte nach der Preisverleihung, der Film erzähle "eine sehr schöne Geschichte, eine ... © AFP
... wunderbare Liebe, mit der sich jeder identifizieren kann, unabhängig von seiner Sexualität
... wunderbare Liebe, mit der sich jeder identifizieren kann, unabhängig von seiner Sexualität". © AFP
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