Leipzig. Leipzig sieht schwarz: Zur 22. Auflage des Wave-Gotik-Festivals werden 20 000 Szeneanhänger in der Sachsen erwartet. Ganz Leipzig fiebert den Besuchern entgegen. Während Geschäftsleute ihre Schaufernster schwarz schmücken, finden überall in der Stadt Konzerte, Lesungen und Ausstellungen statt.

Die 22. Auflage des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig hat begonnen. Das Festival der Gotik-Szene färbt auf die ganze Stadt ab. Nicht nur, weil die Szeneanhänger in ihrer bevorzugten Modefarbe Schwarz schon seit dem Freitagmorgen in Scharen durch die Innenstadt zogen.

Auch viele Geschäfte gestalteten Teile ihrer Schaufenster als Gruß an die 20 000 erwarteten Gäste aus aller Welt mit düsteren Motiven oder steckten ihre Schaufensterpuppen in altmodische schwarze Spitzenreifröcke.

200 Bands spielen für die schwarze Szene

Bis zum Pfingstmontag stehen zahlreiche Veranstaltungen an 50 Orten quer durch die Stadt auf dem Programm. Hauptattraktion sind die Konzerte von mehr als 200 Bands, darunter Szene-Größen wie Abney Park, Das Ich, And One oder Lacrimosa. Anlässlich des Wave-Gotik-Treffens zeigt die Stasi-Gedenkstätte "Runde Ecke" eine Ausstellung über die schwarze Szene in der DDR und die Beobachtung der Subkultur durch die Staatssicherheit.

Zudem sind überall in der Stadt Lesungen aus Büchern mit Titeln wie "Totsein ist OK" oder "Gespräche mit Goth" geplant. Auch Friedhofsführungen und Stricknachmittage werden angeboten. Für drei Aufführungen von Wagner-Opern wurden den Festivalgängern jeweils 100 Plätze reserviert. Das Wave-Gotik-Treffen gastiert seit 1992 in Leipzig und gilt als eines der größten Treffen der Szene in Europa. (dpa)