Gelsenkirchen. . Jahrelang lag das Festival jüdischer Volksmusik im Dornröschenschlaf. Jetzt starten die „Klezmerwelten“ in Gelsenkirchen wieder durch. Mit Stars der Szene, die sogar aus New York anreisen. Die Spannbreite reicht von Klarinette-Melodien bis zu Jiddisch-Rock.
Klarinetten-Melodien tänzeln beschwingt durch den Raum, mächtige Blechbläser spielen funkige Tanzmusik, ein Männerchor berührt a-cappella und dann wird es Zeit, in der Tasche nach den Ohrenstöpseln zu suchen bei krachend lautem Jiddisch-Rock. Es klezmert wieder in Gelsenkirchen. Nach achtjähriger Pause haben die „Klezmerwelten“ begonnen. 2003 brachte das Festival Gelsenkirchen mit einem Paukenschlag auf die Landkarte für Liebhaber dieser jüdischen Volksmusik.
Jüdische Hochzeit
Der Gelsenkirchener Klezmermusiker Norbert Labatzki, der mit seiner Band „Badeken di Kallah“ am 24. Oktober auftritt und am 31. Oktober unter dem Titel „Mazel Tov“ die „Klezmerwelten“ mit einer authentischen Aufführung einer jüdischen Hochzeit beschließen wird, nervte Oberbürgermeister Baranowski mit der Idee einer Wiederauflage.
Auch interessant
Zwei Doppelkonzerte zum Auftakt im Kleinen Haus des Musiktheaters zeigten schon die ganze Bandbreite der „Klezmerwelten“. Wo „Konsonans Retro“ aus Odessa mit feurigen Blechblasklängen im Stile eines traditionellen Hochzeitsorchesters unterhielt und als Männerchor die Seele streichelte, setzte „She´Koyokh“ aus London mit türkischer Sängerin auf grenzüberschreitende Balkanklänge.
Frische Spielart
Mit jazzigen Motiven, klirrender E-Gitarre und der satten Stimme von Frontfrau Sasha Lurje zelebrierte das Quartett „Forshpil“ aus Riga ebenso eine ganz frische Spielart jiddischer Musik wie das Sextett „Yiddish Princess“ aus New York mit schweren und lauten Rockgrooves.
Mit der Band „The Klezmatics“ wartet am 25. Oktober in der Kaue grammydekorierte Klezmer-Avantgarde aus New York auf den Zuhörer. Und auch das Trio des ebenfalls aus New York kommenden Klarinettisten Michael Winograd, das am 27.10. in die Bleckkirche kommt, verspricht ein weiterer Festival-Höhepunkt zu werden.