Dorsten. . „Eigentlich müssten mich nach zwanzig Jahre hier alle kennen“, schmunzelnd erklärte wissenschaftlicher Mitarbeiter Thomas Ridder vom Jüdischen Museum, warum er am Samstag bei der Jubiläumsfeier erst kein Namensschild tragen wollte. Dass sich doch eines an seinem Revers befand, hatte nostalgische Züge – es war tatsächlich das Schildchen von der Eröffnung des Museums am 28. Juni 1992.

„Eigentlich müssten mich nach zwanzig Jahre hier alle kennen“, schmunzelnd erklärte wissenschaftlicher Mitarbeiter Thomas Ridder vom Jüdischen Museum, warum er am Samstag bei der Jubiläumsfeier erst kein Namensschild tragen wollte. Dass sich doch eines an seinem Revers befand, hatte nostalgische Züge – es war tatsächlich das Schildchen von der Eröffnung des Museums am 28. Juni 1992.

Und nicht nur er wäre ohne Nennung des Namens erkannt worden, die 100 geladenen Gäste, die am frühen Nachmittag in die Julius-Ambrunn-Straße 1 strömten, waren allesamt Freunde, Mitarbeiter und Unterstützer des Museums. Leiter Norbert Reichling schaute in strahlende Gesichter und stellte bei seiner Begrüßung fest, „jeder hier im Raum hat zum Erfolg des Museums beigetragen. Unendlich viele Stärken und Kompetenzen sind hier zusammengeflossen.“

20 Jahre Jüdisches Museum

Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling, rechts, führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling, rechts, führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum, hier vor einem Modell einer Landsynagoge Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,Dr. Norbert Reichling führte Ministerin Sylvia Löhrmann durch das Museum, hier vor einem Modell einer Landsynagoge Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, l-r Ministerin Sylvia Löhrmann, Bürgermeister Lamber Lütkenhorst, Sr. Johanna Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, l-r Ministerin Sylvia Löhrmann, Bürgermeister Lamber Lütkenhorst, Sr. Johanna Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen,  Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, Sr. Johanna Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, Sr. Johanna Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, l-r Ministerin Sylvia Löhrmann, Dr. Norbert Reichling, SPD MdL Michael Hübner Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, l-r Ministerin Sylvia Löhrmann, Dr. Norbert Reichling, SPD MdL Michael Hübner Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012
Das Jüdische Museum Westfalen feiert sein 20jähriges Bestehen, das Roman Kuperschmidt Ensemble Foto: Franz Meinert WAZ FotoPool 29.9.2012 © WAZ FotoPool
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Als kleines Dankeschön hatte Vorstandsmitglied Walter Vieth ein erstklassiges Klezmer-Konzert organisiert. Der russisch-jüdische Klarinettist Roman Kuperschmidt verwandelte mit seinem Ensemble (André Sarafi am Kontrabass und Alik Texler am Akkordeon) die Feier in ein herrliches jüdisches Fest. Rasante Klänge in Endlosschleife, bei jedem da-Capo etwas schneller, schwindelerregend bis zur Erschöpfung. Die Gäste klatschten im Rhythmus, bei Liedern wie „Hava nagila“ erwiesen sich die Anwesenden als textsicher. Von Kuperschmidt spontan aufgefordert sang Petra Schickedanz aus dem Publikum sogar eine Solo-Strophe – die Musik zeigte die ganze Bandbreite des jüdischen Lebens. „Was war, was ist, was wird“, fasste Roman Kuperschmidt mit den Worten aus der Tora zum Schabbat nach dem Yom Kippur Fest zusammen.

Grüße aus Dorstens Partnerstadt Hod Hasharon in Israel überbrachte Bürgermeister Lambert Lütkenhorst. „Das Museum als Ort der Begegnung ist heute wichtiger denn je“, unterstrich er eindringlich und dankte den Anwesenden für ihr stetiges Engagement.

Auch Landesministerin Sylvia Löhrmann lobte die Bedeutung des Museums zukunftsweisend „als hervorragenden außerschulischen Lernort“. „ Darum war es mir wichtig, heute zum Jubiläum zu kommen“, erklärte sie. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft waren allesamt Themen am Samstag.

Spezielle Gewürze aus Tel Aviv

Später verwandelte sich die Feier in einen Tag der Offenen Tür. Im Ausstellungsraum lief eine Fotodokumentation über die Geschichte des Jüdischen Museums. Mitarbeiter Vincenzo Velella lud in regelmäßigen Abständen mit einer Schiefertafel zu Führungen ein. Viele Präsentationen, Lesungen und Speis und Trank im Museumsgarten ließen die vielen Gäste bis in den Abend verweilen. Es gab, gegen Entgelt, nach den musikalischen Leckerbissen der Klezmer Musik Leckerbissen aus der Küche von Björn Freitag. „Da sind einige Gewürze drin, die ich kürzlich von einer Reise nach Tel Aviv mitgebracht habe“ verriet der Sterne-Koch.