„The Avengers“ - beim Treffen der Marvel-Superhelden
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Essen. „Iron Man“, „Thor“, „Hulk“ und „Captain America“ - so viele Helden in einem einzigen Film. „The Avengers“ bietet ab Donnerstag, 26. April, ein Treffen der großen Marvel-Comic-Helden. Das Ergebnis ist auf der Kino-Leinwand besser, als man erwarten durfte.
Wie lautet eigentlich die Steigerungsform von „super“? Das ist eine Frage, die man schon stellen darf, wenn eines der gewaltigsten Filmprojekte der Gegenwart in einem einzigen Streifen gipfelt. Denn in „The Avengers“ führt Comic-Konzern Marvel die Helden aus „Iron Man“, „Thor“, „Hulk“ und „Captain America“ zu einem einzigen Team zusammen. Allein zur Vorbereitung gab es fünf allesamt gelungene Filme. Folglich ist „The Avengers“ (sprich: „Sie äh-Wenn-dschers“) der Film, der unter keinen Umständen scheitern durfte. Nun, der Verbund der Superhelden ist besser gelungen, als man erwarten durfte.
Dank der Vorarbeit in den anderen Filmen sind die Charakterzeichnungen längst so tief, wie man es von einem Superheldenstoff erwarten darf. Damit spielt Regisseur Joss Whedon mit virtuoser Leichtigkeit, wenn er die unterschiedlichen Temperamente etwa von Thor (Chris Hemsworth) und Iron Man (Robert Downey Jr.) aufeinander prallen lässt. Das funktioniert auf dem Schlachtfeld, wenn Thors Götterhammer der Eisenrüstung eine Delle verpasst, ebenso gut wie in den Wortgefechten.
Ironischer Grundton
Darin unterscheidet sich dieser Film von der Action-Blockbuster-Massenware wie „Transformers“ oder „Battleship“: Selbst inmitten der atemraubendsten Blech- und Feuerschlachten bekommt der Zuschauer winzige Momente des Luftholens, in die ein zielsicher platzierter Oneliner passt. Das gibt dem Film einen Grundton, der selbstironischer und lockerer ist der ganze Rest des Actiongenres.
Dabei ist die Story auch für jene zu verstehen, die nicht alle vorherigen Filme gesehen haben. Der Gott Loki (wahrlich diabolisch: Tom Hiddleston), Halbbruder von Thor, hat sich mit einer außerirdischen Rasse verbündet, um die Erde zu unterjochen. Er stiehlt einen magischen Würfel, um damit ein Dimensionstor zu öffnen, durch das die Außerirdischen einfallen können. Das war es im Groben schon.
Der Weg ist lang, aber kurzweilig
Dennoch füllt der Stoff beinahe zweieinhalb Stunden, denn der Weg zur Alien-Invasion ist lang, aber kurzweilig. Zunächst zerstört Loki die Kommandozentrale der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D., deren Chef Nick Fury (Samuel L. Jackson) ja schon von früher bekannt ist. Weil Fury Böses schwant, zieht er die mächtigsten Helden zusammen, die er greifen kann: Captain America (Chris Evans), Iron Man, Black Widow (actiontauglich: Scarlett Johansson) und den Wissenschaftler Bruce Banner (Mark Ruffalo), in dem der Wutklotz namens Hulk schlummert. Währenddessen verrichtet der unter Lokis Einfluss stehende Superheld Hawkeye (Jeremy Renner) die schmutzige Vorarbeit für den Alien-Angriff.
„The Avengers“ spielt trick- und actiontechnisch ganz weit vorn. Allein wie im Minenspiel des Hulk die Gesichtszüge von Mark Ruffalo wiedererkennbar sind, ist eine Wonne. Auch sind die 3D-Effekte und Kamerafahrten in den Kampfszenen so elegant inszeniert, dass man mitten in den Film gezogen wird.
Lässliche Sünden
Allerdings sind nicht alle Ideen neu. So sah man einen fliegenden Flugzeugträger, der hier die Einsatzbasis bildet, schon in „Sky Captain“. Und die Black Widow, der aufgrund der Prominenz von Scarlett Johannson übergebührlich viel Platz eingeräumt wird, vollführt an einen Stuhl gefesselt einen Stunt, den wir erst kürzlich bei Jason Statham sahen. Die raupenhaften Alien-Schiffe schließlich, die Teile von New York einäschern, kommen einem irgendwie aus den Transformers bekannt vor
Aber das sind lässliche Sünden in einem Film, dessen Superkräfte erfreulicherweise auch jenseits der Computer-Animationen liegen.
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