Essen. Freiwillige vor! Rund 2000 Veranstaltungen sollen 2010 stattfinden, die ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen nicht machbar wären. Gefragt ist eine breite Palette von Qualifikationen. Ein Blick auf die Zahlen offenbart, dass die Ehrenamtlichen alles andere als Nebendarsteller sind.

Es könnten Kumpel sein: immer geradeaus, freundlich, zuverlässig, kennen sich im Revier aus, helfen gerne in schwierigen Situationen. Doch diese Beschreibung passt auch auf die freiwilligen Helfer – wer es vorzieht, kann „Volunteer” sagen –, die sich an der Kulturhauptstadt beteiligen können und sollen. Ab sofort heißt es: Freiwillige vor.

Alles andere als Nebendarsteller

Ein Blick auf die Zahlen offenbart, dass die Ehrenamtlichen alles andere als Nebendarsteller sind. 200 Projekte und rund 2000 Veranstaltungen sind ohne sie überhaupt nicht durchführbar. Die Kulturhauptstadt nahm übrigens bei der Vorbereitung ein wenig „Nachhilfe” bei den Organisatoren der Fußballweltmeisterschaft, die ebenfalls auf Freiwillige vertrauten.

Rund 1500 Helfer aus freien Stücken werden benötigt – die Palette der Tätigkeiten kann vom Tischetragen für das Stillleben auf der A 40 bis zu Ingenieurleistungen für besondere Projekte reichen. Und selbstverständlich sollen sie die vielen Besucher an Flughäfen, Bahnhöfen oder in den Besucherzentren begrüßen, ihnen den Weg zum Gasometer oder zur Künstlerzeche „Unser Fritz” erklären und ihnen die besondere Atmosphäre im Revier vermitteln.

Prominente machen mit

Mit Christian Keller hat sich bereits ein prominenter Freiwilliger gemeldet. „Die Freiwilligen sind so etwas wie die Visitenkarte” beschreibt er seine Erfahrungen von vier Olympischen Spielen. Keller habe keinen Urlaub für 2010 gebucht und will gleich seine Familie und Freunde für das Team gewinnen.

So vielfältig das Ruhrgebiet selbst, so vielfältig soll auch das Helfer-Team aussehen. Studenten oder Rentner, Hausfrauen, Akademiker oder Arbeiter, Kultur- oder Sportkenner, Deutsche, Türken. Ansprechpartner für Chinesen? Gibt's schon: „Wir brauchen Sie alle”, sagt der Kulturhauptstadt-Vorsitzende Fritz Pleitgen.

Nach der ersten Registrierungsphase und Kennenlerngesprächen werden die Helfer geschult. Vom Basiswissen über die Region bis zu den Feinheiten der Projekte. „Den Freiwilligen wird einiges abverlangt”, so Pleitgen. Im November soll die Einsatzplanung beginnen. Das schließe nicht aus, dass sich Freiwillige noch 2010 melden. Ein Angebot, dass NRW-Generationenminister Armin Laschet interessant findet. Falls die Landtagswahl für ihn schief gehe, werde er ein hellblaues Helferhemd überstreifen.

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