Dortmund. Kettcar sind Ausverkauft! Das galt nicht nur für die Abendkasse des Domicils, sondern kurzzeitig auch für Journalisten und Gästelistenplätze. Die Veranstalter der Konzertreihe zum Jubiläum des Musikmagazins Visions hatten sich bei der Besucherzahl des ersten Events verkalkuliert.

Thees Uhlmann trieb im Vorprogramm von Kettcar allerhand Schabernack mit den Dortmunder Fans. Foto: René Bogdanski
Thees Uhlmann trieb im Vorprogramm von Kettcar allerhand Schabernack mit den Dortmunder Fans. Foto: René Bogdanski

Mit einem großen Labelabend eröffnete die Hamburger Plattenfirma Grand Hotel van Cleef am Mittwoch, 28. Oktober, im Dortmunder Domicil die Eventreihe zum 20. Jubiläum des Musikmagazins Visions. Mit einem fünftägigen Livespektakel zieht Visions seit dem 28.10. durch die Dortmunder Clubs und Konzertlocations. Neben dem Topact Kettcar erwartete die Besucher des Domicils ein Soloauftritt von Thees Uhlmann, dem Sänger der Band Tomte.

Kurz bevor der Uhlmann die Bühne betrat, kam es an der Eingangskasse zu Unruhe. Das Konzert war ausverkauft. Aber nicht nur das. Die Betreiber mussten kurzzeitig Journalisten und Besucher, die auf der Gästeliste standen, den Zugang zum Konzert verweigern. Die Veranstalter hatten offenbar einen Fehler bei der Besucherkalkulation gemacht, so dass mehr Leute kamen, als eigentlich in den Club durften. Wenigstens diejenigen, die zum Arbeiten her gekommen waren, durften bald hinein, was für manchen Fotografen ein kleines Ärgernis darstellte. In der ausverkauften Halle wurde es schwierig einen geeigneten Platz zum fotografieren zu ergattern.

Potpourri für die Pokalversager

Drinnen sorgte Tomte indes mit seinem nordischen Humor für gute Stimmung und verstand es, das Publikum mit seiner Stimme und der Gitarre in den Bann zu ziehen. Los ging es mit dem Song "Schreit den Namen meiner Mutter". Als er dann, vor dem Song "Mein Herz ist schwer wie ein Planet" begann, über die Besonderheiten von Interviews durch Schülerzeitungen zu sinnieren, hatte er die Lacher der Zuschauer endgültig auf seiner Seite: "Das coolste an Schülerinterviews sind Einstiegsfragen wie: 'Die neue Platte gefällt mir nicht - warum?'" Bei den Fans kam das an. "Der ist ja ein richtiger Entertainer", war aus den hinteren Reihen zu hören. Nach "New York" gab es noch ein "Herzlichen Glückwunsch Visions", und Thees machte Platz für Kettcar.

Mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Lichtshow betraten Kettcar die Bühne und begannen ihre Show ganz norddeutsch mit "Deiche". Nach dem Song wechselte die blaue Beleuchtung ins Rote und es ging weiter mit "Kein Außen mehr". Wie bereits Thees Uhlmann waren sich auch die fünf Jungs aus dem Norden für keinen Scherz am Rande zu schade und kündigten ihre folgenden Songs etwa als "Potpourri für die Pokalversager aus Dortmund" an. Das Dortmunder Publikum nahm es mit Humor. Nach weiteren Hits wie "Graceland" ging ein gediegener Konzertabend zu Ende und die Nachtschwärmer, die immer noch nicht genug hatten, versammelten sich zur Aftershowparty im Nebenraum.