Essen. . Jetzt hat sie ausgepackt: Charlotte Roche sprach bei einer Lesung in Hamburg zum ersten Mal über den Grund für das Aus beim NDR. Aufgrund einer Verschwiegenheitsklausel hatte sich die Moderatorin zwei Jahre bedeckt gehalten.

Gerade mal vier Monate lang dauerte das Gastspiel von Charlotte Roche bei dem öffentlich rechtlichen Sender NDR. Danach trennte man sich- angeblich einvernehmlich. Charlotte Roche schwieg zu den Gründen. Ganze zwei Jahre lang. Bei einer Lesung ihres neuen Romans „Schoßgebete“ packte die Moderatorin jetzt aus.

Fünf Mal moderierte Charlotte Roche die Talkshow „3 nach 9“, die wöchentlich beim öffentlich-rechtlichen Sender NDR lief. Sie trat damit in die Fußstapfen von Altmeister Giovanni di Lorenzo. Doch nach kurzer Zeit war Schluss, die Roche war raus.

Tattoos mussten bedeckt werden

Eine Fragerunde anlässlich einer Lesung von „Schoßgebete“ im Hamburger Schmidt-Theater brachte jetzt den wahren Grund für das Ende bei „3 nach 9“ ans Licht. Dem Sender passte wohl ihr Äußeres nicht: „Ich habe mich vor der Sendung zurechtgemacht. Aber dann hieß es: So willst du doch wohl nicht auftreten?“ zitiert die Hamburger Morgenpost die Autorin.

Sowohl die Frisur als auch die Tätowierungen passten dem Sender wohl nicht in den Kram. Um die Tattoos an ihren Armen zu bedecken, sei Roche angehalten worden, nur langärmelige Oberbekleidung zu tragen, berichtet das „Handelsblatt“ im Internet. Rätselhaft: Der Sender soll nach Auskunft der Moderatorin bereits vor Vertragsabschluss von den Tattoos gewusst haben.

Zuschauer beschwerten sich über Roches Stimme

Ein Problem schien für die Verantwortlichen auch Charlotte Roches Stimme gewesen zu sein. „Viele Zuschauer hatten geschrieben, dass sie meine Stimme nicht ertragen können“, erklärte die 33-jährige in der Hamburger Morgenpost, „da hieß es, ich muss ein Stimmtraining machen. Die Redaktion habe aber gewusst, wie ihre Stimme klinge, betonte Roche gegenüber der Zeitung.

Für die Autorin des Skandalromans „Feuchtgebiete“ hatte die Auseinandersetzung gesundheitliche Folgen. Laut Hamburger Morgenpost habe sie unter Migräneattacken gelitten. Der Grund für das Stillschweigen über das Aus beim NDR soll eine Verschwiegenheitsklausel gewesen sein. Der Sender selbst hält sich auch weiterhin bedeckt über die Gründe der Trennung von Roche.