Köln. .

Bestseller-Autor und Sänger Sven Regener präsentiert sein neues Buch: „Meine Jahre mit Hamburg Heiner“ sind Geschichten aus dem Leben, Alltagsbeobachtungen, zwischen Realität und Fiktion.

Sven Regener, Bestseller-Autor und Sänger der Band Element Of Crime, präsentiert sein mit Spannung erwartetes neues Buch. „Meine Jahre mit Hamburg Heiner“ ist eine Ansammlung von Blog-Einträgen, die Regener über fünf Jahre auf insgesamt acht verschiedenen Plattformen veröffentlichte. Am 25. März liest er Teile daraus im Gürzenich Köln. Denjenigen, die keine Karten mehr bekommen haben, bleibt immerhin das traditionell von Regener höchstpersönlich gelesene Hörbuch.

Seine legendäre Lehmann-Trilogie ist bereits zu zwei Teilen verfilmt, der fehlende dritte soll noch in diesem Jahr ins Fernsehen kommen. Mit seiner Band Element Of Crime hat er nach der Veröffentlichung des Cover-Albums „Fremde Federn“ auch im 26. Jahr nach Gründung noch ausgiebig getourt. Nun kommt Sven Regener allein auf die Bühne zurück, um aus seinem brandneuen Buch zu lesen. Auch wenn die Zeiten durchzechter Nächte in Düsseldorfer Spelunken, in denen einen morgens der Betreiber, ein Ex-Boxer, sanft mit nassem Lappen aufweckt, vorbei sein mögen – Spaß hat man mit diesem Kerl immer noch mehr als genug.

Meistens Tagebuch und doch irgendwie Roman

„Meine Jahre mit Hamburg Heiner“ sind Geschichten aus dem Leben, Alltagsbeobachtungen, zwischen Realität und Fiktion. Es ist meistens Tagebuch und doch irgendwie Roman. Als wiederkehrendes, verknüpfendes Moment fungieren die Gespräche mit Hamburg Heiner, einer Figur, die anscheinend nichts anderes beschäftigt als das tagtägliche Treiben des Herrn Regener, das mit stets kritisch-skeptischem Blick gewürdigt wird. Wäre (oder ist) er echt, hat er abseits von diesem Hobby wohl nicht viel zu tun. Aber wer weiß das schon so genau. Fakt ist, Regener kreiert hier einen Charakter, der ihn wortgewandt und niemals inhaltsleer in Szene setzt und herausfordert. So, wie ihm das gerade lieb ist.

Angefangen von den Blog-Einträgen bei berlin.de kurz vor der Veröffentlichung des deutschen Top10-Albums „Mittelpunkt der Welt“ im Herbst 2005 bis zu den virtuellen Tagebüchern für das Männer-mit-Spielplan-Blog der taz im Februar 2010 gibt es eine Fülle an Denkansätzen. Dringende Voraussetzung: eine mindestens ansatzweise vorhandene Vorliebe für Zynismus (den hier nicht nur die Blogger zu spüren bekommen) und lakonische Dialoge, denen auf den ersten Blick nicht immer die ganz großen Themen zugrunde liegen mögen. Das geht dann ungefähr so: „Die lange Zugfahrt, die vielen Leute, wie schnell kommt man da als Blogger, wenn man nicht aufpaßt, ans Klagen, aber Klagen will ich nicht, schön war’s doch eigentlich, wie der Zug in Frankfurt einrauschte, und Frau Esther, die ja in der zweiten Klasse und also weit hinter uns weilte, aus dem Zug stieg und – Sackbahnhof hin, Sackbahnhof her – bei D auf uns wartete, die wir bei A auf sie warteten, soll man sowas überhaupt erzählen?“

Im Zentrum des Geschehens stehen die kleinen Szenarien vor der Haustür

Wer sich in solchen mindestens herausfordernden Satzkonstrukten nicht verheddert, mit dem scharfen „S“ zurechtkommt und Komik nicht mit dem Treiben der C-Promis im Fernsehen gleichsetzt, kommt vollends auf seine Kosten. Im Zentrum des Geschehens stehen die vielen kleinen Szenarien vor unserer Haustür, von Regener detailliert beobachtet, Kuriositäten wie der wöchentlich wiederkehrende Sonntagmorgen etwa: „Noch angeschlagen von den Exzessen der letzten Nacht wankt der jazzaffine gutverdienende Mittvierziger unter den Klängen von „I Scream, You Scream“ zum Thresen der Dixielandfrühschoppen-Behausung und holt sich erstmal ein Stützbier und eine Schmalzstulle. Beim zweiten Set geht’s dann meist schon wieder.“ Soll ruhig noch mal einer behaupten, die Lehmann-Trilogie sei nicht autobiographisch zu verstehen.

Sven Regener liest aus „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“

25. März Köln Gürzenich

12. Mai Stuttgart Theaterhaus

13. Mai Berlin Babylon

14. Mai Erfurt HdSD

15. Mai Hamburg Fabrik

16. Mai Dresden Alter Schlachthof

18. Mai A-Wien Rabenhoftheater

19. Mai München Muffathalle

20.Mai Bremen Lagerhaus

21. Mai Bremen Lagerhaus

22. Mai Hannover Capitol