Düsseldorf. . Element of Crime sind auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, das Album „Immer da wo du bist, bin ich nie“ ist ihr vielleicht bestes. Ihr Konzert in Düsseldorf ist ausverkauft. Die Fans bekommen einen Schwung vom Album. Plus: Perlen der Bandgeschichte.

Nein, als „Lyriker“ will sich Sven Regener nicht bezeichnen lassen. Der Sänger, Gitarrist, Trompeter und Songschreiber von Element of Crime möchte mit Hochkultur nichts zu tun haben. Schließlich sind Element of Crime eine Rockband, auch wenn sie nicht unbedingt so klingen. Und Regener ist ein widerwilliger Frontmann, keine Posen, kein Ranschmeißen ans Publikum. Das haben er und seine Musiker nun fast 25 Jahre durchgehalten und die Beharrlichkeit hat gesiegt. Die Band ist heute auf einem späten Höhepunkt ihres Schaffens, das vorletzte Album „Immer da wo du bist, bin ich nie“ ihr vielleicht bestes.

Ausverkauft ist das Stahlwerk, wer spontan gekommen ist, muss wieder gehen. Oder lauscht von draußen. Zu hören ist ein Schwung vom Album, dazu ein paar ausgesuchte Perlen der Bandgeschichte. Darunter sind auch Songs aus der Zeit, als man noch Englisch sang. Erstaunlich, wie man ein Publikum mit so viel langsamem Tempo fesseln kann. Aber wenn Regener mit seinen einfachen Trompetensätzen Ma­ri­a­chi- Klänge aufruft, wenn ein Gastmusiker flirrende Geigenklänge einflicht, dann erinnert die Musik an die swingende, folkloristische Spielfreude von Bob Dylan und seinen Mu­sikern. Letzten Endes sind es aber die Texte, die Leute zwischen zwanzig und sechzig faszinieren und die darauf warten, dass Regener endlich „Ge­tränke Hoffmann“ singt. Tristesse der Bohéme? Ach was. Regener ist Humorist. Ein me­lancholischer. Und ein Poet.