Essen. Die Reflexzonenmassage wird in Deutschland der Alternativmedizin zugeordnet. Die Beurteilung der Wirkung ist indes zufriedenstellend.
Die Reflexzonenmassage wird in Deutschland und anderen Ländern der Alternativmedizin zugeordnet, da sie eine Erfahrungsheilkunde ist, deren Wirkung und Werte in der Praxis wissenschaftlich nicht gemessen werden können. Trotzdem findet sie ihr großes Angebot in diversen Erholungsorten wie Spas, Massage-Studios, Gesundheitspraxen oder auch bei Heilpraktikern. Die Beurteilung der Wirkung ist nämlich sehr zufriedenstellend.
Die Reflexzonenmassage hat ihren Ursprung im Fernen Osten. Ihre Philosophie wurde bereits im alten Ägypten und im alten China angewandt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm sie eine andere Form an und wurde leicht modifiziert. In Thailand gehört sie bereits zum Alltag und ist auch fest in die traditionelle indische Heilkunst Ayurveda integriert.
Wissen von American Indians
In vielen westlichen Ländern hat das Konzept vor allem durch William Fitzgerald größere Bekanntheit erlangt, einem US-amerikanischen Arzt. Fitzgerald hatte sein Wissen von den Native Americans (American Indians), die ebenfalls seit langer Zeit Massagen dieser Art im Rahmen ihrer medizinischen Traditionen anwenden.
William Fitzgerald war es auch, der den Vorläufer der Fußreflexzonenmassage entwickelte. Sie war zunächst aber noch nicht so ausgereift wie heute. Fitzgerald hat den Körper des Menschen systematisch in Zonen eingeteilt und im Jahr 1917 die Zonentherapie entwickelt und veröffentlicht. Diese Therapieform wurde später zur Reflexzonentherapie weiterentwickelt. Die US-amerikanische Masseurin Eunice Ingham hat schließlich die typischen Handgriffe hinzugefügt, die die Massagen heute auszeichnen.
Bis heute ist die Entwicklung der Reflexzonen-Therapie noch nicht abgeschlossen. Im Laufe der Zeit wurde sie mit vielen zusätzlichen Elementen erweitert, die auf Wunsch Teil der Massage sein können. Inzwischen gibt es Reflexzonenmassagen mit Hilfe von speziellen Heilsteinen oder verschiedenen Geräten. Die Massage der Reflexzonen kann nicht nur an den Füßen, sondern auch an den Händen, Ohren und anderen Körperteilen durchgeführt werden. Doch die Fußreflexzonentherapie ist inzwischen die mit Abstand häufigste und beliebteste Variante. Personen, die so eine Massage regelmäßig in Anspruch nehmen, berichten beispielsweise von der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, Linderung von verschiedenen Schmerzen, tiefen entspannender und Stress abbauender Wirkung sowie Verbesserung einiger Beschwerden, da die Massage die Heilungskräfte fördert.
Bei einer Fußreflexzonenmassage werden spezielle Fußreflexzonen massiert und Punkte gedrückt, um damit eine positive Wirkung auf bestimmte Organe zu erwirken. Der Theorie zufolge besteht nämlich eine direkte Verbindung zwischen ausgewählten Fußpunkten und Organen im Körper, die dann Wechselwirkungen in den entsprechenden Organen hervorrufen, zum Beispiel die Linderung verschiedener Erkrankungen.
Hilfe bei Gelenkschmerzen
Die Massage wird beispielsweise bei Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Verspannungen, Schlafstörungen, Verdauungsbeschwerden und Durchblutungsstörungen angewandt. Indem ein spezieller Punkt am Fuß gedrückt wird, entsteht ein Reiz, der sich direkt auf einen anderen Körperteil übertragen soll. Beispielsweise soll das Gehirn stimuliert werden, wenn die großen Zehen massiert werden. Dabei werden häufig auch Propriorezeptoren (Rezeptoren der Tiefensensibilität) massiert, die einer Person tatsächlich dabei helfen, wichtige Informationen über die Bewegung des eigenen Körpers zu sammeln und diese Informationen im Gehirn zu verarbeiten.
Wenn man sich die Rezeptoren an den Füßen selbst massieren möchte, sollte man die einzelnen Punkte mit dem Daumen mindestens fünf Sekunden lang drücken, jedoch am besten nicht länger als 15 Sekunden. Bei einer Profilaxe-Massage ist es wichtig, die Reihenfolge zu beachten. Man sollte mit den Punkten beginnen, die für das Harnsystem zuständig sind – dies hilft, den Blutkreislauf von schädlichen Giftstoffen zu reinigen. Danach sollte der Kopfbereich massiert werden, gefolgt von den Rezeptoren für Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse.
Wenn es angezeigt ist, dass ein bestimmtes Organ oder ein Körperteil eine therapeutische Massage benötigt, kann dann auf den bestimmten Rezeptor Druck ausgeübt werden – zum Beispiel bei Schmerzen am Ischiasnerv auf einen bestimmten Bereich an der Ferse.
Zunächst ist es jedoch wichtig, sich mit der Karte der Rezeptoren an den Füßen gut vertraut zu machen. Wenn beim Drücken eines bestimmten Punktes am Fuß Schmerzen auftreten, so kann dies auf eine Erkrankung eines bestimmten Organs hindeuten, das dessen Rezeptor zugeordnet ist.
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