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Bilderbuchhelden haben in der Weihnachtszeit alle Hände voll zu tun, kleine Zuhörer mit Geschichten über Geschenke zu beglücken. Eine Auswahl dieser Erzählungen für die Jüngsten stellen wir an dieser Stelle vor. Allesamt sind sie in diesem Winter erschienen. Doch nicht jedes Buch hat den Platz unter dem Weihnachtsbaum verdient.
Er hat eine große Fangemeinde, auch wenn diese ihre Begeisterung noch nicht so gut formulieren kann: Bobo, der Siebenschläfer ist der Star der Zweijährigen. Markus Osterwalder hat nun „Bobos Weihnachten“ aufgeschrieben (rororo, 16 Seiten, 4,95 Euro, ab 2). Wie üblich können Erwachsene kaum nachvollziehen, was an diesem Tier mit seinem ach so gewöhnlichen Menschenalltag derart spannend sein soll, dass man die Geschichten immer und immer wieder vorlesen muss, bis man sie auswendig kann. Aber genau das macht Bobos Zauber aus: Er spiegelt das Leben der Allerkleinsten wider. Dieses Mal hätte es aber ein bisschen mehr Text zum Vorlesen sein dürfen.
Auch dieses Buch lebt davon, dass die Figur bereits im Kopf und Herzen vieler kleiner Zuhörer verankert ist: „Frohe Weihnachten, Elmar!“ (Thienemann, 32 Seiten, 12,90 Euro, ab 3). Dieses Mal lässt David McKee den karierten Elefanten mit grauen Artgenossen Heiligabend feiern. Und wer kommt mit den guten Gaben? Der Weihnachtselefant! Mit dem christlichen Fest hat dies nicht mehr viel zu tun. Und nach der Lektüre können sich die Kinder streiten, ob am 24. Dezember nun das Christkind, der Weihnachtsmann oder der Weihnachtselefant die Geschenke bringt.
Oder die Weihnachtshexe! Denn natürlich, auch „Die kleine Hexe feiert Weihnachten“ (Oetinger, 12 Seiten, 14,95 Euro, ab 3). Lieve Baetens Geschichte ist nun als Pop-Up-Buch neu aufgelegt worden: Lisbet muss gerade an Weihnachten auf das Hexenkind Trixi aufpassen, dabei gibt es doch noch so viel fürs große Fest zu tun! Am Ende wird die kleine Hexe belohnt für ihre Folgsamkeit und bekommt ein Geschenk – von der Weihnachtshexe. Es gibt bessere Pop-Up-Bücher.
Ein Spaß ist dagegen „Brunos Weihnachten“ (rororo, 48 Seiten 9,95 Euro, ab 5). Der Schauspieler Ben Becker hat den frechen Jungen mit dem grünen Haar erfunden. Während man beim ersten Band noch das Gefühl hatte, Becker müsse sich erst warmschreiben, sind ihm nun die neuen Geschichten über den kleinen Kerl mit viel Humor gelungen. Der hat genauso seinen eigenen Kopf wie der Autor selbst: Weil Bruno kein Geld hat, um seiner Mutter ein Porzellan-Einhorn zu kaufen, frisiert er sich das Haar in Form eines Weihnachtsbaums und sammelt singend Geld auf der Straße, „Oh Tannenbaum“. So kommt er mit seinen eigenen Ideen zum Ziel, zum Einhorn. Perfekt wird’s, als er das Horn noch grün anmalt. So grün wie sein Haar oder der Weihnachtsbaum.
Ebenfalls einen Platz unter dem Weihnachtsbaum hat dieses Buch verdient: „Emmas Weihnachten“ (Carlsen, 16 Seiten, 7,95 Euro). Die Beschenkten werden gerade mal ihr zweites Fest miterleben, denn das Bärenkind Emma ist die Heldin für die Allerkleinsten, die eineinhalb Jahre alt sind. Jutta Bauer, die für ihre vielen, liebevollen Illustrationen im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, stimmt die Kinder nicht nur mit Emma-Bildern auf die Weihnachtszeit ein, sondern auch mit kleinen Reimen: „Großer, dicker, roter Mann . . . Wieso schaut der mich so an?“ Von einem Christkind erfahren die Kinder aber auch in dieser Geschichte nichts.