Essen. Bochum Total, Ruhr in Love, Ruhrpott-Rodeo, Castle Rock: Rund eine halbe Million Musikfans feierten am Wochenende friedlich im Ruhrgebiet.

Umsonst und draußen bei Bochum Total, düster und lautstark beim Castle Rock in Mülheim, elektronisch und entspannt bei Ruhr in Love im Olgapark Oberhausen, gitarrenlastig und schweißtreibend beim Ruhrpott-Rodeo in Hünxe: Schätzungsweise mehr als eine halbe Million Menschen haben am Wochenende etliche hochkarätige Bands und Musiker im Ruhrgebiet gefeiert. Dabei blieb es überall friedlich.

Die Essener Band Kuult feierte am Samstagabend in Bochum ein Heimspiel.
Die Essener Band Kuult feierte am Samstagabend in Bochum ein Heimspiel. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Etwas weniger Besucher als zuletzt zählte das größte Stadtfest der Region, Bochum Total. Den Sonntag noch nicht mitgezählt, kamen rund 380.000 Menschen in die City – etwas weniger als in den Vorjahren. Die anfangs unsichere Witterung, viele Parallelveranstaltungen und nicht zuletzt die Europameisterschaft sorgten wohl für etwas weniger Zuschauerfrequenz. Bochum-Total-Sprecherin Sabine Hahnefeld war dennoch „absolut zufrieden“: „Es gab keine Zwischenfälle, alle Bands konnten auftreten und alle Besucher waren zufrieden und haben gefeiert.“ Das sei die Intention des Festivals, dessen Erfolg nicht von den Besucherzahlen abhänge. Besonders gefeiert wurden die Auftritte von lokalen Helden wie den Kassierern, Mambo Kurt und der Skacombo „The Frits“, die nach zehn Jahren wieder auf der Bühne stand.

Mehr zum Thema

Bad Religion, Millencolin, Sum 41: Starkes Line-Up beim Ruhrpott-Rodeo

Für Punkrock ist man nie zu alt – oder zu jung. Ein Baby beim Ruhrpott-Rodeo, dem größten Punkfestival in Deutschland.
Für Punkrock ist man nie zu alt – oder zu jung. Ein Baby beim Ruhrpott-Rodeo, dem größten Punkfestival in Deutschland. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Auf das bislang besucherstärkste Festival können die Veranstalter des Ruhrpott-Rodeo verweisen, das seit 2007 auf dem Flugplatz Schwarze Heide zwischen Hünxe und Bottrop zu Hause ist: Bereits im Vorfeld waren rund 9000 Tickets verkauft worden, so viele wie noch nie. Dafür sorgten auch die großen Namen auf der Bühne: Bad Religion, Millencolin, Pussy Riot und das letzte Deutschlandkonzert der Punkband Sum 41 hatten große Strahlkraft.

Mehr zum Thema

Bekanntester Act der wohl größten elektronischen Gartenparty der Region, dem Ruhr in Love-Festival im Olgapark Oberhausen, war am Samstag Star-DJ Lilly Palmer. Sie war eine von insgesamt 400 DJs, die 40 Tanzflächen bespielten. Die eher familiäre Atmosphäre kommt an: Veranstalter und Polizei sprechen von 30.000 feiernden Ravern.

Auch interessant

Fast ausverkauft: Das Castle Rock am Mülheimer Schloss Broich

Komplettes Kontrastprogramm am Schloss Broich: Dort begeisterten Dark- und Folkrockbands wie „Subway to Sally“ und „Orden Ogan“ am Freitag und Samstag rund 1500 Fans beim Castle Rock. Das Festival vor historischer Kulisse war damit fast ausverkauft. Einige Fans reisten dafür von weit her, wie Festivalchef Michael Bohnes weiß: „Wir haben sogar Gäste aus England, Irland und den Benelux-Staaten hier.“

Auch interessant

Das eher lokale, wenngleich nicht minder erfolgreiche Festival lief parallel mit „Projekt Rüttenscheid“ in Essen: Auch dort feierten tausende Besucherinnen und Besucher am Wochenende umsonst und draußen zu Musikern wie Jamule, Dein Couseng und der Banda Senderos.

Auch interessant