Gelsenkirchen. Anke Sieloff, Publikumsliebling am Musiktheater im Revier, bietet einen charmanten Abend mit Blues, Swing, Jazz und Musical: „Say it with Music!“
Eine stilvolle Theke mit ein paar Barhockern davor, gedämpftes Licht und der wunderbar swingende Sound einer vibrierenden Großstadt, mehr bedarf es nicht, um das Publikum im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier in die Atmosphäre eines New Yorker Jazzclubs zu versetzen. So reduziert die Bühnenausstattung, so großartig und opulent das musikalische Programm des Solo-Abends „Say it with Music!“, mit dem Mezzosopranistin Anke Sieloff im intimen Rahmen des Kleinen Hauses singend und moderierend brillierte.
Die vielseitige Sängerin, auf der Opern- und Operettenbühne ebenso zu Hause wie im Musical und seit 1993 Publikumsliebling am Musiktheater, unternimmt eine Reise durch ein halbes Jahrhundert amerikanischer Musikgeschichte. Die Produktion spürt leichtfüßig, charmant-unterhaltsam und informativ dem aufblühenden Erfolg von Blues, Swing, Jazz und Musicalsound nach, lädt ein zu Stippvisiten vom Cotton-Club bis zum Broadway.
Gershwin und Cole Porter, Irving Berlin und Fats Waller
Showtalent Anke Sieloff, mal glamourös im silbrig glitzernden Mini, mal im eleganten schwarzen Jumpsuit, singt souverän mit geschmeidig-hellem Timbre, demonstriert spielend und tanzend starke Bühnenpräsenz und moderiert die Songs aus der Zeit von 1900 bis 1950 an. Regisseur Carsten Kirchmeier schrieb der Künstlerin, die erklärtermaßen den Swing und die goldene Ära der großen Musicallegenden wie Gene Kelly und Fred Astaire schätzt, eine liebenswerte Show auf den Leib. Mit bekannten Evergreens wie „I got Rhythm“ von George Gershwin oder „Let’s misbehave“ von Cole Porter, aber auch mit vielen Neu- und Wiederentdeckungen von Irving Berlin, Fats Waller oder Jule Styne.
Begleitet wird die Sängerin bei ihrer zweistündigen Tour durch die New Yorker Musikgeschichte von einem hochkarätigen, locker groovenden Trio. Martin Sotelo glänzt als musikalischer Leiter dynamisch an Klavier und Gitarre, singt auch mal ein paar Zeilen mit, Andreas Kurth beherrscht das Schlagzeug ebenso großartig wie das Saxophon, Malte Winter überzeugt am Bass. Die Songs vermitteln mal hoffnungsvolle Lebensfreude, mal bittersüße Melancholie wie das balladeske „Can’t we be Friends?“ von Kay Swift. Sotelo und Christian Schnarr arrangierten einige Songs zu flotten Medleys, um wenigstens einen Bruchteil des Schatzes dieser Ära präsentieren zu können.
Ein entspannter Gute-Laune-Abend mit einem feinen Nischenprogramm für Kenner, Liebhaber und solche, die es noch werden wollen.
Weitere Termine bis 16. April. Karten und Infos: 0209 4097200.