Gelsenkirchen. Der 15. Ostfriesenkrimi des in Gelsenkirchen geborenen Erfolgsautors Klaus-Peter Wolf erscheint am 11. Februar: „Ostfriesenzorn“.

Der Killer kommt barfuß. Lautlos schleicht er durchs Dünengras und legt arglosen Frauen die tödliche Stahlschlinge um den Hals. Hier, wo die Menschen Erholung in frischer Nordseeluft suchen, da nimmt ihnen der Mörder eiskalt den Atem. Auch im 15. Ostfriesenkrimi von Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf bricht das Grauen gnadenlos in die Urlaubsidylle ein. „Ostfriesenzorn“ erscheint am 11. Februar.

Hochintelligenter, zutiefst psychopathischer Killer im Wettmorden

Die Kulisse bietet vor allem die liebenswerte Nordseeinsel Langeoog, wo der Mann mit der Schlinge Jagd auf Frauen macht. Klaus-Peter Wolf (67), der mit großem Erfolg einen ganz eigenen Krimi-Kosmos zwischen Ostfriesland und Gelsenkirchen erschaffen hat, erzählt dynamisch und kurzweilig aus wechselnden Perspektiven. So schlüpft er auch in die Rolle des Täters und lässt dennoch bis zum Schluss die spannende Frage nach dessen Identität offen.

Die unterhaltsame Jagd auf den gleichermaßen hochintelligenten und zutiefst psychopathischen Täter, der in den Wettstreit mit einem weiteren Killer tritt, bildet die erzählerische Oberfläche, unter der aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen brodeln. Da trifft Krimi auf Psychothriller und Gesellschaftsroman, nicht belehrend, aber klug recherchiert, nicht seicht, aber leicht geschrieben und zum Durchatmen mit deftigem Humor gewürzt.

Dr. Bernhard Sommerfeldt und natürlich Ann Kathrin Klaasen

Wolf-Kenner treffen an bekannten Orten auf das bekannte Personal um Kult-Kommissarin Ann Kathrin Klaasen, ihren Ehemann Weller und den großmäuligen Macho-Rüpel Rupert. Selbst Dr. Bernhard Sommerfeldt, der Rächer aller gequälten Frauen aus früheren Büchern, taucht wieder auf.

Mit der Frage, wie weit Ermittler bei der Überführung eines Täters gehen dürfen, sorgte zuletzt Autor Ferdinand von Schirach für Kontroversen. Klaus-Peter Wolf stellt sich dem gleichen Thema: Darf die Polizei dem Serienkiller zur Flucht aus dem Gefängnis verhelfen, um mit seiner Hilfe das Leben anderer Opfer zu retten?

Schlagabtausch über Literatur und die Wirkung von Büchern

Internet-Mobbing treibt den Autor, dessen 4. Krimi in diesen Tagen das ZDF verfilmt, zudem um. Wenn dann noch der Mörder mit einem Journalisten in einen furiosen, Krimi-untypischen Schlagabtausch über Literatur, die Kunst des Schreibens und die Wirkung von Büchern abtaucht, dann verrät der Autor selbst so manches Geheimnis aus seiner Dichterwerkstatt.

Dieser vielschichtige Kriminalroman führt mit praller Spannung zur Entspannung pur.

Klaus-Peter Wolf: Ostfriesenzorn. Fischer Taschenbuch Verlag, 544 Seiten, 12 Euro.