Düsseldorf. Pat Metheny glänzte in der ausverkauften Düsseldorfer Tonhalle vor allem mit alten Hits und Ohrwürmern - abgesehen von einer kleinen Noise-Orgie.

Eigentlich hätte die „Side Eye“-Tour des amerikanischen Star-Gitarristen Pat Metheny schon vor zwei Jahren stattfinden sollen. Dass sich sein Auftritt in der ausverkauften Düsseldorfer Tonhalle nun als nicht ganz taufrisch erwies, lag jedoch allein am partiell nostalgischen Programm des inzwischen 67-jährigen Sonnyboys. Bot der doch mit zwei Youngstern, dem in einer imposanten Keyboard-Burg thronenden Chris Fishman (25) und dem Drummer Joe Dyson jr. (32), einen bunten Mix aus wenigen neuen und vielen altbekannten Stücken. Was zum Freudenfest für seine mit ihm ergrauten Fans geriet, die der Wuschelkopf zunächst allein mit seiner 42-saitigen „Pikasso“-Gitarre auf den von vielen Effekt-Geräten geprägten Metheny-Sound einstimmte.

Der blühte dann im Dreier zu opulenter Pracht auf, wobei der stoisch wirbelnde Joe Dyson deutlich sicherer wirkte als Chris Fishman, von dem man sich nicht nur beim Hammond-grundierten „Timelime“ mehr lässige Spielfreude gewünscht hätte. Die gab’s dafür famos von Pat Metheny, der mit seinem Uralt-Hit „Bright Size Life“ wehmütige Erinnerungen weckte und mit Verve auch Klassikern seiner berühmten „Group“ wie „Better Days Ahead“ neue Lebensfreude verlieh.

Pat Metheny mit Hits wie „Phase Dance“, „This Is Not America“ und „Last Train Home“

Dass er zwischendurch auch auf seiner wie ein Synthesizer genutzten E-Gitarre sein eigenwilliges „Orchestrion“ anspielte, wo dann ein Glockenspiel im Wortsinn aufblitzte, blieb ebenso ein Intermezzo wie die kleine Noise-Orgie in schräger Tonalität. Ansonsten funkelten seine wunderbaren Melodien stets dann am elektrisierendsten, wenn der Großmeister unverzerrt auf einer Nylon-String-Gitarre solistisch brillierte. Was seinen ergreifenden Höhepunkt in der Zugabe fand, wo er in einem flirrenden Medley ein halbes Dutzend seiner populärsten Ohrwürmer, von „Phase Dance“ über „This Is Not America“ bis „Last Train Home“, zu einer traumhaften Collage verknüpfte. Das war Pat Metheny in Reinkultur. Was man am 25. Mai auch im Konzerthaus Dortmund erleben kann. Restkarten gibt es aber nur noch mit etwas Glück an der Abendkasse.