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Mit Ken Folletts „Säulen der Erde“ zeigt Sat.1 in einer 30 Millionen teuren internationalen Koproduktion den Historienwälzer um den Kathedralenbau an vier Montagabenden.
Das Schwert sinkt trudelt durchs Wasser, bleibt am Meeresgrund trotzig stecken und verkündet: In den nächsten 400 Minuten geht es um royale Machtgier, kirchliche Intrigen und den Überlebenskampf im düsteren Mittelalter. 20 Jahre nachdem Ken Folletts „Säulen der Erde“ (Sat.1, montags, 20.15 Uhr) zum Mega-Seller avancierten, zeigt Sat.1 in einer 30 Millionen teuren internationalen Koproduktion den Historienwälzer um den Kathedralenbau in dem fiktiven englischen Städtchen Kingsbridge an den nächsten vier Montagabenden.
Follett hatte die Angebote Hollywoods lange abgelehnt
Den Angeboten Hollywoods, die Geschichte um die Mittelalter-Saga, die vier Jahrzehnte im 12. Jahrhundert umspannt, zu verfilmen, hat sich Follett über Jahre verweigert. „Zu kurz, zu oberflächlich“ müssten die Charaktere und Ereignisse zusammengestrichen werden, sollten sie in einem vierstündigen Epos zusammengefasst werden. Follett hatte durchaus Recht, denn selbst die jetzt entstandene über sechsstündige, aufwändige Produktion, zollt gerade im ersten Teil den komplexen Ereignissen der über 1000-seitigen Romanvorlage ihren Tribut.
Nach dem Untergang des Holzschiffes mit dem englischen Thronfolger und dem Tod König Heinrichs bricht am Hof ein Erbfolgekrieg aus. Holzschnittartig, in einer ermüdenden Schnelligkeit, jagt Regisseur Sergio Mimica-Gezzan den Zuschauer zunächst durch die unterschiedlichen Handlungsstränge. Im Minutentakt wird erläutert, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Auf der Gutmenschenseite steht natürlich der ehrliche Kirchenbauer Tom Builder (Rufus Sewell), der den ebenso aufrechten Pater Philip (Mathew Macfadyen) zum Bau der Kathedrale überredet. Hier spielt auch die als Hexe verfolgte Ellen (Nathalia Wörner) sowie der Edelmann Bartholomäus von Shiring (Donald Sutherland).
Ihnen gegenüber intrigieren sich Bischof Waleran (Ian McShane), der machtgierige William Hamleigh (David Oakes) nebst seiner Mutter Regan (Sarah Parish) durch die Handlung.
Sind die Eckpfeiler der Geschichte eingeführt, entwickelt der Film sein Faszinosum. Aufwändige Kulissen, ein wahres Heer an Statisten und der hochkarätig besetzte Schauspielerstab lassen über leichte Drehbuchschwächen und einige recht platte Dialoge hinwegsehen. „Ich glaube, dass dieser Film eine vereinte, ehrlich empfundene Reaktion einer Menge talentierter Leute auf den Roman ist“, erklärte Rufus Sewell. Die Anerkennung des Autors hat er. Ken Follett ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Natürlich finde ich es toll. Ich habe es mir erträumt, und jetzt ist es real“, sagt er.
Das Warten auf die filmische Interpretation von „Die Säulen der Erde“ hat sich gelohnt. Als Entschädigung für den holprigen Einstieg entwickelt die Mini-Serie ab Teil 2 einen hohen Suchtfaktor.
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