Stockholm. .
Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den Peruaner Mario Vargas Llosa. Das teilte die Königlich Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm mit. Der 74-Jährige sei „einer der großen Autoren der Spanisch sprechenden Welt“.
Der peruanische Autor Mario Vargas Llosa erhält in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften teilte am Donnerstag in Stockholm mit, der 74-Jährige erhalte die Auszeichnung für seine „Kartographie der Machtstrukturen und seine scharfen Bilder des Widerstands, der Revolte und der Niederlage des Einzelnen“.
Vargas Llosa hat mehr als 30 Romane, Theaterstücke und Essays geschrieben, darunter „Gespräch in der Kathedrale“ und „Das grüne Haus“. 1995 erhielt er bereits den Cervantes-Preis, die höchste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt. Vargas Llosa ist der erste südamerikanische Literaturnobelpreisgewinner seit dem Kolumbianer Gabriel Garcia Marquez im Jahr 1982. Vargas Llosa hatte 1990 für das Amt des peruanischen Präsidenten kandidiert, hatte aber gegen Alberto Fujimori verloren.
Marcel Reich-Ranicki hält die Ehrung für „vernünftig und gerecht“
Der Kritiker Marcel Reich-Ranicki hat sich mit der Wahl des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa zum diesjährigen Träger des Literatur-Nobelpreises zufrieden gezeigt. Die Ehrung sei sehr vernünftig und gerecht, sagte Reich-Ranicki am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Man soll ihn nicht so hoch hängen und gleich von Flaubert reden - das wäre übertrieben.“ Aber Vargas Llosa sei ein guter Schriftsteller. „Wir können uns freuen“, betonte Reich-Ranicki. Der Peruaner habe einen starken Einfluss und sei vor allem lesbar. „Das ist wichtig.“ In Deutschland sei dies in letzter Zeit nicht mehr üblich..
Der Nobelpreis für Literatur wurde am Donnerstag zum 107. Mail vergeben. Im vergangenen Jahr wurde die deutsche Schriftstellerin Hertha Müller mit dem Literaturnobelpreis für ihr Gesamtwerk über die rumänische Diktatur.
Den Medizin-Nobelpreis bekam am Montag Robert G. Edwards, Pionier der künstlichen Befruchtung. Der Physik-Nobelpreis ging am Dienstag an die Kohlenstoff-Forscher Andre Geim und Konstantin Novoselov. Am Mittwoch erhielten der Amerikaner Richard Heck und die Japaner Ei-ichi Negishi und Akira Suzuki den Nobelpreis für Chemie für ihre Leistungen bei der Erforschung und Herstellung komplexer Kohlenstoff-Moleküle. Die Auszeichnung Frieden folgt am Freitag.
Mit dem Nobelpreis wollte der 1896 verstorbene Preisstifter Alfred Nobel wissenschaftlichen Einsatz zugunsten der Menschheit fördern. Jeder einzelne Preis ist mit zehn Millionen Kronen (1,08 Millionen Euro) dotiert. Die Preisverleihung erfolgt alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag Nobels. (mit dapd/AFP/Reuters)