Witten. .
Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt – aber Istanbul in der Türkei und Pécs in Ungarn auch. Da muss man doch Brücken schlagen, dachte sich die Wittener Studentenband „Herr Paschulke“ und startete eine Reise von West nach Ost.
„Super anstrengend, aber super war’s“, blickt Börries Hornemann auf diese besondere „Kultour“ zurück. Tausende Kilometer sind die acht Musiker und Hornemanns Frau Lisa Kroll, die den Blog im Netz schrieb, mit dem Bus gefahren, haben in Konzerthallen und auf der Straße gespielt, mal vor wenigen, mal vor ganz vielen begeisterten Zuhörern. Und los ging’s in Heidelberg, wo die Band recht schnell von der Polizei gestoppt wurde. Aber immerhin enterte „Herr Paschulke“ die Lokalzeitung, wo sie hochgelobt wurden als „das Beste, das in Heidelberg an Straßenmusik zu hören war“, erinnert sich Börries Hornemann.
Über Stuttgart und Aalen ging’s in die Mozart-Stadt Salzburg, wo die Band nach dem Konzert die Cocktail-Kreation „Apfelstrudel“ schlürfte, wie es im Blog auf der Internetseite der Balkan-Ska-Band, www.herrpaschulke.de, nachzulesen ist. Nach Wien fuhr die Truppe weiter nach Budapest, wo das Goethe-Institut den Veranstaltungstag verwechselt hatte – vor der Bühne standen daher etwa genauso viele Menschen wie drauf.
Multikultistadt Pécs
In Pécs dann fiel den Musikern zuerst ein Einkaufszentrum mit Aldi, Fressnapf & Co auf: „Heimatgefühle garantiert“, so der Kommentar im Blog. Eine schöne Multikultistadt sei Pécs, sagt Börries Hornemann. Aber den Geist der Kulturhauptstadt spüre man dort im Alltag genauso wenig wie im Ruhrgebiet. In Ungarn stieß auch ein WDR-Redakteur zu „Herr Paschulke“. Seine Sendung ist am Dienstag, 12. Oktober, um 10 Uhr auf WDR 5 zu hören.
Ein Konzert im bulgarischen Sofia und zehn Stunden Fahrt später landeten die Musiker in Istanbul, der dritten Kulturhauptstadt. An der Grenze wurden sie kontrolliert – durften aber nach der Übergabe von zwei signierten CDs weiterfahren. Am zweiten Abend in Istanbul, nach der üblichen Touristen-Sightseeing-Tour, machten sie Straßenmusik auf der Vergnügungsmeile Istiklal Caddesi: „Innerhalb kürzester Zeit hat sich eine Traube von 300 Menschen um uns versammelt, die neugierig die fremdartige Musik bestaunt“, heißt es im Blog. „Das war ein super Gefühl“, sagt Börries Hornemann.
Konzerte in Linz und Zürich abgesagt
Zurück nach Hause ging’s über Sofia ins serbische Novi Sad und dann nach Zagreb. Beim Konzert im „Purgeraj“ brodelte die Halle, „alle sprangen jubelnd durcheinander, drehten sich im Kreis“. Weil Hornemann krank wurde, musste „Herr Paschulke“ schließlich die letzten zwei Konzerte in Linz und Zürich absagen.
Im Wittener „Treff“ endete vor einigen Tagen dann die Tour. „Es fühlt sich gut an, wieder im Pott zu sein“, schreiben „Herr Paschulke“ im letzten Blog-Eintrag. „Und wir sind stolz auf unsere Tour.“