Klagenfurt. .

Der mit 25 000 Euro dotierte Ingeborg-Bachmann-Preis geht in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Autor Peter Wawerzinek. Er gewann mit dem Text „Rabenliebe“ über eine Kindheit in einem DDR-Waisenhaus

Der mit 25 000 Euro dotierte Ingeborg-Bachmann-Preis geht in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Autor Peter Wawerzinek. Er gewann mit dem Text „Rabenliebe“ über eine Kindheit in einem DDR-Waisenhaus, wie die Veranstalter am Sonntag in Klagenfurt mitteilten. Wawerzinek setzte sich in einer Stichwahl gegen Dorothee Elmiger durch. Auch der mit 7000 Euro dotierte Publikumspreis, der per Internetabstimmung ermittelt wurde, ging an den Berliner.

Wawerzinek wurde 1954 als Peter Runkel in Rostock geboren. Er brach sein Kunststudium ab und übte die verschiedensten Berufe aus, unter anderem war er Totengräber, Tischler und Performance-Künstler. Er wurde als Kleinkind von seinen Eltern in der DDR zurückgelassen und wuchs in den dortigen Kinderheimen und als Adoptivkind an der Ostseeküste auf. Viele seiner Werke sind autobiografisch geprägt. Er schreibt Songs und journalistische Texte. Sein Buch „Rabenliebe“ erscheint im Herbst 2010 bei Galiani Berlin.

Zum 34. Mal traten Autoren bei dem Literatenwettstreit an, um aus bislang unveröffentlichten Prosatexten vorzulesen. Der Preis ist von der Stadt Klagenfurt gestiftet. In diesem Jahr nahmen 14 Autoren teil, darunter 9 Deutsche.

Die Lyrikerin und Autorin Ingeborg Bachmann wurde 1926 in Klagenfurt geboren. Sie gehörte dem Autorenzusammenschluss Gruppe 47 an. Neben Gedichten, Erzählungen und Prosastücken verfasste sie auch Radioreportagen, Hörspiele und Opernlibretti. Literarischen Ruhm errang sie unter anderem mit den Lyrikbänden „Die gestundete Zeit“ und „Anrufung des Großen Bären“ sowie mit dem Roman „Malina“. Bachmann starb 1973 in Rom. (ddp)