Los Angeles. Am 14. Mai feiert Kino-Legende George Lucas Geburtstag. Wenige Tage später erhält er bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldenen Ehrenpalme.
Wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag wird George Lucas ein besonderes Geschenk entgegen nehmen. Bei den Filmfestspielen von Cannes soll der Hollywood-Star die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhalten. Die untrennbar mit „Star Wars“ und „Indiana Jones“ verbundene Kino-Legende habe Blockbusterfilmen für immer eine „glanzvolle Geschichte“ und Zuschauern in aller Welt ein „einzigartiges Vergnügen“ bereitet, so die Veranstalter. Die Ehrung für den Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten ist als krönender Abschluss des Festivals am 25. Mai geplant.
George Lucas baut ein eigenes Museum in Los Angeles
Am Dienstag, 14. Mai, wird Lucas 80 Jahre alt. Im Rampenlicht steht er nur noch selten. Seine legendäre Produktionsfirma Lucasfilm hatte der „Star-Wars“-Schöpfer 2012 für rund vier Milliarden Dollar an Disney verkauft. Aus dem Filmgeschäft zog er sich danach weitgehend zurück; Lucas genieße seinen Ruhestand und konzentriere sich auf den Bau seines Museums, teilte sein Sprecherteam mit.
2018 wurde für das Projekt in Los Angeles der Grundstein gelegt. Der Kern der Kunstsammlung stammt aus seinem Privatbesitz. Seit seiner Jugend interessiert sich Lucas für Malerei, Zeichnungen, Comics und später digitale Kunst und sammelte viele Werke – neben Filmkunst-Objekten auch Gemälde von Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Norman Rockwell. Das Gebäude soll 2025 fertig sein. Lucas will die Bau- und Betriebskosten von mehr als einer Milliarde Dollar aus eigener Tasche finanzieren.
George Lucas geschätztes Vermögen: 5,5 Milliarden Dollar
Das dürfte kein Problem sein, glaubt man den Zahlen des Wirtschaftsmagazins „Forbes“. Auf der im April veröffentlichten Rangliste der reichsten Stars thronte der Filmemacher auf dem ersten Platz – mit einem geschätzten Vermögen von 5,5 Milliarden Dollar, gefolgt von Steven Spielberg mit 4,8 Milliarden Dollar.
Lucas wuchs als Sohn eines Schreibwarenverkäufers mit drei Schwestern im ländlichen Modesto, fernab von Hollywood, auf. Auch später hielt er von der Filmmetropole Abstand. Sein Zuhause ist die Skywalker Ranch im ländlichen Marin County, nördlich von San Francisco.
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Er hat drei erwachsene Adoptivkinder. 2013 wurde Lucas mit 69 noch einmal Vater. Wenige Monate zuvor hatte er seine mehr als 20 Jahre jüngere Lebensgefährtin Mellody Hobson geheiratet. Töchterchen Everest wurde von einer Leihmutter geboren.
Seinen ersten „Star Wars“-Film bastelte George Lucas in einer Garage
Lucas, der sich als Filmstudent in Los Angeles mit Francis Ford Coppola anfreundete, hatte früh einen Riecher für Storys und Talente. Für seinen ersten Regieerfolg „American Graffiti“ (1973) heuerte er die damals unbekannten Jungschauspieler Ron Howard, Richard Dreyfuss und Harrison Ford an. Seinen ersten „Star Wars“-Film bastelte er noch mit einem kleinen Team in einer Garage in einem Vorort von Los Angeles, wenig später gründete er das Spezial-Effekt-Imperium Industrial Light & Magic.
1978 sahnte sein Weltraum-Märchen „Krieg der Sterne“ bei der Oscar-Verleihung sechs Trophäen ab, Lucas war als Regisseur und als Drehbuchautor nominiert. Im Gegensatz zu seinem guten Freund Steven Spielberg hat Lucas aber nie einen Oscar im Wettbewerb gewonnen. Die Film-Akademie gab ihm lediglich 1992 den Irving-Thalberg-Ehrenpreis für seine Verdienste als Produzent.
Die Trennung von seinen „Star-Wars“-Filmen fiel ihm schwer
Es ist nun fast 20 Jahre her, dass Lucas bei „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ (2005) zum letzten Mal hinter der Kamera stand. 2012 dann der milliardenschwere Schlussstrich. Drei Jahre später kam mit „Das Erwachen der Macht“ (2015) unter der Regie von J.J. Abrams der siebte „Star Wars“-Film auf die Leinwand.
Lucas reagierte melancholisch – und kritisch. Herausgekommen sei ein „Retro“-Film, statt mit neuen Planeten und Raumschiffen ein wirklich neues Werk zu schaffen, klagte er im Interview. „Dies sind meine Kinder. All die „Star Wars“-Filme“, sagte Lucas. „Ich liebe sie, ich habe sie erschaffen, ich bin sehr eng mit ihnen verbunden.“ Die Trennung sei „sehr, sehr, sehr schwer“ gewesen. (dpa)