Essen/Mülheim/Düsseldorf. Ungewissheit, ob ab Montag alle Museen schließen müssen – oder nur die in Städten mit einer Inzidenz über 100? Ansturm bis Sonntag erwartet.
Nachdem es nun zwei Wochen lang einen „Run“ auf die Museen gegeben hat, müssen sie sich nun eventuell darauf einrichten, dass es nur ein kurzes Zeitfenster fürs Öffnen gewesen sein könnte.
Ob die Museen geöffnet bleiben können, ob sie alle schließen müssen oder nur in Städten und Landkreisen mit einem Inzidenzwert oberhalb von 100, wissen auch Museumsdirektoren wie Peter Gorschlüter, Chef im Essener Folkwang, nicht: „Ich kann dazu im Moment nichts sagen, wir müssen die dazugehörige Landesverordnung abwarten. Beim letzten Mal gab es ja auch eine Überraschung, weil die Landesregierung den Städten die Entscheidung über die Öffnung der Museen überlassen hat. Ich möchte erst etwas schwarz auf weiß haben, bevor ich sagen kann, was aus der Öffnung wird“. Es sei ja nicht einmal klar, welcher Inzidenz-Wert ausschlaggebend sei: „Für Essen meldet die Stadt heute einen Wert knapp unter 100, das Robert-Koch-Institut dagegen einen über 100.“
73 Besucher im Museum Ludwig
Nicht einmal im Düsseldorfer Kulturministerium des Landes wusste man gestern Nachmittag, wie die Regelung ausfallen würde. NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) hatte noch zu Wochenbeginn im Interview mit dieser Zeitung betont, dass die Museen aus infektiologischer Sicht für einen hervorragend Pandemie-Schutz gesorgt hätten; sie verwies auf „das große Museum Ludwig in Köln“ mit seiner „Andy Warhol Now!“-Ausstellung, in dem höchstens 73 Besucher gleichzeitig sein dürften. Bei der Umsetzung der Beschlüsse in der Kanzleramts-Runde in Landesrecht hat das Kulturministerium allerdings nur beratende Funktion, die Federführung hat das Gesundheitsministerium.
Durch einen Anruf im Düsseldorfer Kulturministerium hat auch Folkwang-Chef Peter Gorschlüter immerhin erfahren, dass die neue Landes-Verordnung zur Pandemie erst ab Montag gelten soll – was bedeutet, dass die Museen bis Sonntag einschließlich geöffnet bleiben dürfen. Was einen erneuten, womöglich vorläufig letzten „Run“ von Kunstfans auf die begehrten Zeitfenster-Karten in den Museen bedeuten könnte.
Eröffnung für Terrakotta-Armee und „Körperwelten“ in Mülheim
Eröffnet werden sollen in Mülheim auch die beiden Ausstellungen „Körperwelten“ und „Die Terrakotta-Armee“ im Technikum auf dem dortigen Tengelmann-Areal. Am morgigen Donnerstag beginnt die Schau über die Krieger und die pompöse Grabanlage des erstens chinesischen Kaisers, am Freitag dann die Anatomie-Ausstellung mit plastinierten menschlichen Körpern.