Oberhausen. . Wie „Dallas“ im Mittelalter: An der Centro-Promenade hat die große Ausstellung zur TV-Serie „Game of Thrones“ eröffnet – eine Welt für Fans.

Das Rheinland wächst. Jetzt gehört auch Westeros dazu. Liegt gleich neben Legoland. Zumindest bis Februar. Denn so lange läuft an der Oberhausener Centro Promenade „Game of Thrones: The Touring Exhibition“ – eine Ausstellung zur erfolgreichsten TV-Serie aller Zeiten.

„Game of Thrones“ ist ein wenig wie „Dallas“ im Mittelalter. Nur brutaler, zeitweise auch freizügiger. Und mit viel mehr Hauptdarstellern. Königliche Familien kämpfen um den Eisernen Thron, es gibt Intrigen und Streit, es wird gelogen und betrogen. Drachen und Unsterbliche gibt es auch.

Weltweit fiebern Millionen Fans mit

Mit Preisen überhäuft wurde die Serie nach Büchern von George R.R. Martin, sie kostet mittlerweile 15 Millionen Dollar – pro Folge, versteht sich. Aber das ist offenbar gut investiertes Geld. Weltweit fiebern Millionen Fans jeder neuen Staffel entgegen. Allein den USA schalten im Schnitt über 30 Millionen Zuschauer ein – obwohl die Serie im Bezahlfernsehen läuft. Andererseits gibt es – gerade in Deutschland – viele Menschen, die noch nie in die Welt der sieben Königreiche eingetaucht sind.

Vom Drachen gibt es nur ein Skelett zu sehen.
Vom Drachen gibt es nur ein Skelett zu sehen. © Franz Naskrent

Deshalb ist die jetzt in Oberhausen eröffnete Ausstellung auch nur etwas für Fans der Serie. Wer das „Haus Tyrell“ für eine neue Gaststätte hält und Robb Stark für den neuen Rechtsaußen des FC Liverpool, wird sich in der Oberhausener Ausstellung so wohl fühlen wie ein Veganer in der Metzgerei. Wer aber vor dem TV mit der Drachenkönigin durchs Feuer und mit Jon Schnee durch die Kälte gegangen ist, wird begeistert sein, von dem, was er in der 1500 Quadratmeter großen, sehr düster gehaltenen Halle zu sehen bekommt.

Über den Königsweg nach Königsmund

Durch den kunstnebelverhangenen Winterwald geht er zur Titelmusik der Serie über den von Rüstungen, dunklen Roben und schillernden Kleidern gesäumten Königsweg hinein nach Königsmund. Kaum eine Wand gibt es unterwegs, an der nicht eine Vitrine mit Requisiten der Serie steht.

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Weiter führt der Weg durch die Kammer der Targaryen zu einem Abstecher nach Meereen, wo bereits eine Abteilung der Unbefleckten wartet. Man kann sich in der Halle der Gesichter aufnehmen lassen oder bei der Nachtwache vorbeischauen. Und natürlich gibt es auch einen Abstecher jenseits der Mauer, wo sich der ein oder andere „Weiße Wanderer“ zeigt. Bis man am Ende dort ist, wo alle hinwollen: Auf dem Eisernen Thron, auf dem man sich übrigens auch fotografieren lassen kann.

Ehrengäste bei der Eröffnung

„Alles sehr cool”, findet Isaac Hempstead-Wright (19), der Bram Stark in der Serie spielt und genau wie Tom Wlaschiha, (Jaqen H’ghar) Ehrengast der Eröffnung war. Seit einiger Zeit ist der Dreh der achten und letzten Staffel abgeschlossen. Klar, erinnert sich Hempstead-White, der mit kurzem Haar und schwarz umrandeter Brille mehr nach dem kleinen Bruder von Harry Potter aussieht als nach einem querschnittsgelähmten Königssohn, sei das ein trauriges Gefühl gewesen am letzten Tag: „Schließlich hat mich die Serie neun Jahre begleitet.“

Ab Mitte April 2019 werden die letzten sechs Folgen von Game of Thrones im Pay-TV laufen. Ob es nicht schwierig ist, das streng geheime Ende so lange für sich zu behalten? Wlaschiha und Hempstead-Wright schütteln den Kopf. „Nein“, sagt der Deutsche, der einen gesichtslosen Attentäter spielt, „wir sind das von den anderen Staffeln schon gewohnt. War aber ein netter Versuch...“