Oberhausen. . Vorpremiere der Ausstellung am Centro mit entzückten Fans. Originale aus Westeros und Essos gibt es hier zum Anfassen.
Erstmal einen Eid schwören: „Ich werde nicht mit Blitz fotografieren.“ Wer die fiktive Welt von Westeros und Essos betreten will, der muss sich eben an strenge Regeln halten. So erging es den allerersten Besuchern der neuen „Game of Thrones“-Ausstellung am Samstag nahe des Centros.
Dort, wo früher die Wildwasserbahn stand, hat eine amerikanische Firma in rund zwanzig Tagen eine Ausstellungshalle aus dem Boden gestampft. Zur Vorpremiere am Wochenende wurden die ersten Tickets extra verlost – der Serienhit aus den USA hat auch hierzulande abertausende Anhänger.
Es stinkt nach verbrannter Haut. So als ob der Drache gerade erst im Kampf Menschen gegrillt hat. Der fürchterliche Geruch ist nicht echt, wird künstlich in den Raum geblasen wie Nebel. Die Geschwister Martin (37) und Sylvia (36) aus Duisburg riechen es kurz und ziehen schnell weiter. Die Eier der Drachen interessieren sie dann doch mehr.
Die Ausstellung in Oberhausen ist weltweit einzigartig
„Wie aufwendig die Herstellung der ganzen Sachen bestimmt war“, vermutet Sylvia. Ihr Bruder nickt. „Handwerklich eine Herausforderung.“ Allerdings sei nicht alles wirklich Handarbeit, weiß Sylvia und gibt sich somit als Super-Fan zu erkennen. „Das Kostüm zum Beispiel“, sagt sie und deutet auf ein braunes Fellgewand einer Kriegerkutte, „ist ein einfacher Ikea-Teppich. Den Gleichen kann man sonst überall kaufen.“
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Wer sich in der Welt von „Game of Thrones“ nicht auskennt, dem sei gesagt: Die Ausstellung in Oberhausen ist weltweit einzigartig! Allein die Liste Barcelona, Paris, Oberhausen sagt alles – weil Fans der fiktiven mittelalterlichen Welt derzeit nur in Oberhausen richtig auf ihre Kosten kommen.
Die perfekte Selfie-Kulisse für Serien-Fans
Für 20 Euro pro Ticket in der Woche und 24 Euro am Wochenende haben Anhänger rund eine halbe Stunde Zeit, die prächtigen Kostüme anzuschauen, authentische Requisiten wie Schwerter und Äxte als Selfie-Accessoire zu nutzen und sich vor majestätischen Kulissen aus sieben Staffeln zu knipsen. Der eiserne Thron, vor kurzem noch im Centro, steht beispielsweise dreimal zur Schau. Sogar nach dem obligatorischen Fanshop ist noch ein Bild als königlicher Herrscher möglich. Für Fans ein Muss.
In der „Halle der Gesichter“ bleibt Sylvia vor vielen geschlossenen Augenpaaren stehen. „Das sind alles Gesichter von Toten, die von den Männern ohne Gesicht getragen werden“, erklärt Martin. Seine Schwester will sich selbst an der Wand verewigen. Das geht – via Kamera und Touchpad erscheint jeder zwischen angsteinflößenden Totenmasken, wenn er oder sie denn will. Sylvia will, ist dennoch nicht zufrieden: Das sieht ja gruselig aus.“ Neuer Versuch: so viel Zeit muss sein, schließlich haben die beiden für solche Spielereien bezahlt. Wieder nichts.
Nicht schlimm, meint sie, das sieht Martin ebenso. „Wann kommt man der Serie denn so nah? Allein für die Kostüme hat sich der Weg gelohnt.“ Zuhause haben sie selbst schon Banner und allerlei Fan-Utensilien angehäuft. Die sieben Staffeln „mindestens“ zweimal gesehen. „Wenn nicht mehr.“
Sky und TNT zeigen 2019 die finale 8. Staffel
Dass Fans wie Sylvia und Martin nach Oberhausen pilgern, um ihrer Lieblingsserie näher zu kommen – sicher ein gutes Geschäft. Hierzulande zeigen Bezahlsender Sky und TNT die Serie, die Golden Globe und Emmy erhielt. 2019 ist die finale 8. Staffel zu sehen und nur Oberhausen hat nun Original-Exponate aus dem Epos. „Der Winter naht“ ist für Fans der Serie eigentlich kein gutes Zeichen, aber mit Untoten ist am Centro wohl eher nicht zu rechnen.
>>>Info: Von Rüstungsbauern und Waffenmeistern
Für die Ausstellung ist auch eine Audio-Führung erhältlich, die einen Einblick hinter die Kulissen der Game of Thrones-Serie gibt, mit Kommentaren von Produzenten, Requisiteuren, Kostümbildnern, Rüstungsbauern und Waffenmeistern.
Öffnungszeiten sind von Mo. bis Do., 12 bis 21 Uhr, und Fr. und Sa. sowie in den Ferien von 11 bis 22 Uhr. Sonntags und an den Feiertagen: 10 bis 20 Uhr.