Bochum. . In der UCI-Kinowelt läuft in fünf Sälen Gerrit Starczewskis Film „Ruhrpottoriginale“ an. Das skurrile Roadmovie entstand vor allem in Bochum.
Am Freitagabend (8. Dezember) hat im UCI „Pottoriginale“ Premiere. Kein kleines Ding: Fünf (!) Säle im Riesenkino im Ruhrpark sind so gut wie ausverkauft. Regisseur Gerrit Starczewski, überhaupt ein Volldampf-Typ, dürfte an diesem Freitag noch mal extra unter Strom stehen. „Das ist doch alles Wahnsinn!“, sagt der 31-Jährige, wenn er an die letzten Monate zurückdenkt.
Zum WAZ-Talk im Mandragora hat Gerrit einen seiner Bochumer Hauptdarsteller mitgebracht: Schauspieler Anthony Arndt, der mit Uwe Fellensiek (ebenfalls Bochum) so mit der einzige professionelle Mime in dem Ruhrpott-Streifen ist.
Laiendarsteller und Mini-Budget
Dessen Eckpunkte kann man ungefähr so beschreiben: Der Regisseur? Hat noch nie einen Spielfilm gemacht. Die Darsteller? Fast alles Laien. Das Budget? Welches Budget? Und die Story? Alsooo: Westfalia Herne trifft VfL Bochum trifft Schalke trifft Kokain, alles klar? „,Pottoriginale’ ist ein abenteuerlicher Ritt durch den wilden Westen, eine Hommage an echte Originale und Fußball Marke Ruhrpott“, sagt der Regisseur.
Vor einiger Zeit hatte Starczewski, der es als Rock- und Star-Fotograf bereits zu einiger Bekanntheit gebracht hat, eine Art Pottorginale-Urfassung gedreht. Der VfL-Fan kam mit kultigen Ostkurve-Fans wie dem „Tankwart a.D.“ oder dem „VfL-Jesus“ ins Gespräch. „Das sind Persönlichkeiten, wie es sie nur im Ruhrgebiet gibt“, sagt Gerrit.
Er sei fasziniert von der rohen Kraft, die von den Underdogs aus dem Stadion ausgehe, auch von der Lebenskunst dieser Typen, die nicht gerade auf der Sonnenseite wohnen. So kam er auf die Idee, die beiden (und weitere) Fußball-Fans abendfüllend zu verewigen.
Mit Fellensiek, Arndt, dem 1-Live-DJ Klaus Fiehe (noch ein Bochumer), der hübschen Bianca Arndt und weiteren Gästen brachte er sein Projekt auf den Weg. Regie, Buch, Produzent: Gerrit Starczewski. „Ich mache gern alles selbst!“
Der Film spielt tief im Pott
Lose geht es um eine Krimi-Story, die sich um die verlorenen DM-Millionen aus dem „Goldin“-Tankstellen-/Steuer-Skandal von 1979 dreht. Gefilmt wurde in Bochum, Wanne und andernorts tief im Pott. Wie hartnäckig Starczewski sein kann, wenn es sein muss, zeigt die Film-Episode in der Männerabteilung von Baltz.
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Er überredete Firmenchef Andor Baltz zum Dreh im Modehaus, bei dem der stets „Kutte“ tragende „Tankwart“ todschick ausgestattet wurde. „Verrückt sind wir alle, sonst hätten wir das Ding nie gewuppt“, sagt Anthony Arndt. An Starczewski schätzt er dessen Power und Durchschlagskraft. „Wenn Gerrit sich was vorgenommen hat, ist er nicht zu stoppen."
>>> INFO: Erst im UCI,dann auf Reisen
„Pottoriginale“ – eine Mischung aus „Manta, Manta“, „Bang Boom Bang“ und diversen Auswärtsfahrten mit dem VfL Bochum – hat am Freitag (8.) mit Vorstellungen um 19., 19.15, 19.30, 19.45 und 20 Uhr im UCI im Ruhrpark Premiere.
Danach geht der Film auf die Reise, wird in Kinos in Köln und andernorts gezeigt. Regisseur Gerrit Starczewski ist immer dabei. „Es ist halt ein Roadmovie“, sagt er mit einem Grinsen.